Vereitelter Anschlag auf Exil-Iraner: Vier Anklagen

Zwei Jahre nach einem vereitelten Terroranschlag auf eine Versammlung von 25.000 Exil-Iranern in Frankreich hat die Staatsanwaltschaft Antwerpen Anklage gegen vier Verdächtige erhoben. Darunter befinde sich ein von Deutschland ausgelieferter iranischer Diplomat, der in Wien tätig gewesen sei, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga gestern berichtete.

Ziel der Attentatspläne war eine Veranstaltung der im Iran verbotenen Organisation Volksmudschaheddin bei Paris. Dort versammeln sich Jahr für Jahr Exil-Iraner zu einer Großkundgebung gegen die Machthaber in Teheran.

Im Urlaub festgenommen

Spezialkräfte der Polizei hatten in Brüssel ein Ehepaar mit iranischen Wurzeln gestoppt und im Auto in einem Kulturbeutel rund 500 Gramm des Sprengstoffs TATP und eine Zündvorrichtung gefunden. Ein weiterer Verdächtiger wurde in Frankreich festgenommen. Der bei der iranischen Botschaft in Wien eingesetzte Diplomat war in der Sache in Bayern unter Terrorverdacht festgenommen und an Belgien ausgeliefert worden.

Weil er sich außerhalb Österreichs auf einer Urlaubsreise befand, stand er nicht unter diplomatischem Schutz, hatte Deutschland argumentiert. Assadollah A. war ab 2014 als Dritter Botschaftsrat an der iranischen Botschaft in Wien akkreditiert.