Strache fordert erneut Herausgabe von „Ibiza-Video“

Der frühere FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache hat heute einmal mehr die Herausgabe des „Ibiza-Videos“ gefordert. Das „Spiel“ um die Aufnahme, die ihm als unmittelbar Betroffenen bis heute nicht gezeigt worden sei, nehme „groteske Züge“ an, befand er in einer Pressekonferenz. Er beteuerte erneut, dass die gesamte Aufzeichnung ihn vom Vorwurf der Bestechlichkeit entlasten würde.

Einige Personen hätten die Aufnahme bereits in voller Länge gesehen, gab Strache zu bedenken. Bei der publik gewordenen, „massiv gekürzten“ Version sei „höchst manipulativ“ vorgegangen worden. „Jene Passagen, nämlich die, die mich von den Vorwürfen der Korruption oder gar der Käuflichkeit entlasten, wurden konsequent herausgeschnitten.“

Darum fordere er noch einmal „klar und deutlich“ die Herausgabe des Videos: „Damit ich dem politischen Rufmord, der mich mundtot hätte machen sollen, entgegentreten kann.“ Er habe zigfach darauf hingewiesen, dass mit ihm Korruption „nicht denkbar“ sei.

Strache spricht Wirecard an

Strache hatte an jenem Abend 2017 auf der spanischen Mittelmeer-Insel mit einer mutmaßlichen russischen Oligarchin über Großspenden gesprochen. Er stellte ihr dabei unter anderem in Aussicht, Staatsaufträge zu erhalten. Auch die Übernahme der „Kronen Zeitung“ wurde diskutiert, unliebsame Journalisten wollte man dabei loswerden.

In Ibiza habe er über Gerüchte gesprochen, die er über andere Parteien gehört habe und die sich nun bestätigen würden, bekräftigte Strache nun. Dinge, die ihm in den Mund gelegt worden seien, würden etwa bei der ÖVP stattfinden. So habe es etwa von Wirecard-Managern Spenden an die ÖVP und auch NEOS gegeben, verwies er etwa auf den – bereits bekannten – Umstand, dass Ex-Wirecard-Chef Markus Braun die ÖVP im Wahlkampf 2017 unterstützt hat.

Team HC Strache bei Wien-Wahl

Der frühere FPÖ-Politiker will bei der Wien-Wahl am 11. Oktober mit dem Team HC Strache antreten, das bereits im Wiener Gemeinderat vertreten ist. Denn Ende 2019 spalteten sich drei Mandatare von der FPÖ ab, um einen neuen Klub zu gründen.

Wie die Kandidatenlisten aussehen werden, ist noch offen, wie Strache betonte. Man könne aber davon ausgehen, dass die drei aktuellen Gemeinderäte des Teams – Karl Baron, Dietmar Kops und Klaus Handler – eine wichtige Rolle einnehmen würden.

Inhaltlich setzt man auf Themen wie Integration und Verkehr. Strache plädierte unter anderem für die Einführung eines kostenlosen Parkpickerls, wobei Wien in drei verschiedene Zonen aufgeteilt werden soll.