USA droht Rückschlag in Kampf gegen Drogenkrise

In den USA sind 2019 vorläufigen Zahlen zufolge mehr Menschen an einer Überdosis Drogen oder Schmerzmitteln gestorben als je zuvor. Rund 71.000 Drogentote gab es im vergangenen Jahr, wie die US-Gesundheitsbehörde CDC gestern mitteilte. In vielen Fällen spielen synthetische Opioide eine große Rolle, deren Missbrauch eines der größten gesellschaftlichen Probleme in den USA ist.

Der Kampf gegen die Opioidkrise ist auch ein zentrales Thema der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump, der für seine Wiederwahl im November wirbt. Die Zahl der Drogentoten war 2018 erstmals seit 30 Jahren gesunken: 2018 starben laut CDC 67.367 Menschen, 2017 waren es demnach noch 70.237 gewesen.

Trump: „Zügeln die Opioidepidemie“

Den Rückgang hatte Trump etwa in seiner Rede zur Lage der Nation im Februar als Erfolg gefeiert: „Mit unnachgiebiger Hingabe zügeln wir die Opioidepidemie“, sagte Trump damals. Laut der Zeitung „Politico“ hat Trump gemeinsam mit dem Kongress in den vergangenen vier Jahren 21 Milliarden Dollar (18,35 Mrd. Euro) für den Kampf gegen die Krise ausgegeben. 2017 hatte Trump deswegen einen nationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen.

Expertinnen und Experten befürchten laut dem „Wall Street Journal“ („WSJ“), dass die Zahlen nun noch weiter ansteigen könnten. Denn die Coronavirus-Pandemie mache es Menschen schwerer, sich behandeln zu lassen.

Laut den vorläufigen CDC-Zahlen stieg die Zahl der Drogentoten in 36 der 50 US-Bundesstaaten an. Synthetische Opioide wie Fentanyl spielten in 36.500 Fällen eine Rolle – also bei mehr als der Hälfte der Drogentoten. Auch die Zahl der Überdosen nach Kokain- und Metamphetaminkonsum nahm demnach im vergangenen Jahr zu. Die endgültigen Zahlen des CDC können abweichen.