Bulgarien: Neue Proteste nach gescheitertem Misstrauensvotum

In Bulgarien sind die Proteste gegen die Regierung nach einem im Parlament gescheiterten Misstrauensvotum am 13. Abend in Folge fortgesetzt worden. Die Demonstrierenden forderten gestern erneut den Rücktritt der Regierung von Ministerpräsident Boiko Borissow und Neuwahlen. Sie werfen der seit 2017 amtierenden bürgerlich-nationalistischen Koalition Korruption und Verbindungen zu Oligarchen vor.

Demonstranten in Bulgarien
APA/AFP/Nikolay Doychinov

„Wir sind das wahre Misstrauensvotum“, lautete das Motto der Proteste am Abend. Hunderte Demonstrierende zogen zum Regierungssitz und auch zum Gerichtshof in Sofia, wo sie erneut den Rücktritt des Generalstaatsanwalts verlangten. Sie werfen ihm vor, zugunsten der Regierung zu handeln. Die Aktionen blockierten vorübergehend den Verkehr im Stadtzentrum.

Die Proteste sollen weitergehen, bis die geforderten Rücktritte eingereicht werden. Redner riefen die Demonstrierenden zu zivilem Ungehorsam auf, um ihre Forderungen durchzusetzen. Proteste gab es auch in den Schwarzmeer-Städten Warna und Burgas sowie in Blagoewgrad im Südwesten, wie die private bulgarische Nachrichtenagentur Focus berichtete.