Autor kaufte selbst 400 seiner Bücher: Top-10-Platz aberkannt

Der britische Autor Mark Dawson hat 400 Exemplare seines Thrillers „The Cleaner“ gekauft, um es in die Top-10-Bestsellerliste der „Sunday Times“ zu schaffen. Das sagte Dawson selbst in seinem Podcast und zog so die Aufmerksamkeit der Prüfer von Nielsen BookScan auf sich, wie der britische „Guardian“ gestern berichtete.

Dawson sprach in dem Podcast darüber, dass er 400 Hardcover-Exemplare in einem Kinderbuchladen in Salisbury für 3.600 Pfund (3.953 Euro) bestellt hatte. Zuvor habe er gesehen, im Ranking der „Sunday Times“, der größten Sonntag-Zeitung Großbritanniens, auf Platz 13 zu liegen. Daraufhin habe er Fans auf der ganzen Welt kontaktiert. Er habe sehen wollen, ob sie die Bücher kaufen würden, wenn er sie verkaufe.

„Dann hätte ich zehntausend gekauft“

Nach der Großbestellung landete „The Cleaner“ auf Platz acht im Ranking der Zeitung. Doch Nielsen begann, der Sache nachzugehen. Man kam zum Schluss, dass Dawson die „Kriterien nicht erfüllt“. Das Ranking werde man neu berechnen, auch die „Sunday Times“ kündigte eine Korrektur an.

Dawsons Verlag Welbeck ließ wissen, er respektiere die Entscheidung. Der Kauf der 400 Bücher sei aber nur eine Antwort auf die Nachfrage der Fans überall auf der Welt gewesen.

Andere Schriftstellerinnen und Schriftsteller kritisierten laut „Guardian“ den Autor dafür, mit dem System zu spielen. Auf Twitter antwortete Dawson: „Wenn das meine Absicht gewesen wäre, hätte ich zehntausend Kopien gekauft, wäre für immer darauf sitzen geblieben und Nummer eins geworden. (Ich hätte es auch nicht auf einem populären Podcast besprochen.)“