Jedes dritte Museum in USA von Schließung gefährdet

Als Folge der Coronavirus-Pandemie und der wirtschaftlichen Auswirkungen fürchten viele Museen in den USA laut einer Umfrage, dauerhaft schließen zu müssen. Jedes dritte Museum habe angegeben, dass ein deutliches Risiko bestehe, endgültig zum kommenden Herbst schließen zu müssen, oder dass es unklar sei, ob das Museum überlebe, teilte der US-Museumsverband AAM gestern mit. Mehr als 750 Museumsdirektoren wurden dafür befragt.

Der überwiegende Teil (87 Prozent) habe zudem nur noch finanzielle Rücklagen für bis zu zwölf Monate. Die Einkünfte verschwanden über Nacht, als wegen der Pandemie alle kulturellen Institutionen schließen mussten, wie die Präsidentin der AAM, Laura Lott, sagte. „Traurigerweise werden sich viele davon nicht erholen.“

Folgen wären verheerend

Eine Schließung von nach Verbandsschätzung 12.000 Museen sei für Gemeinden, Wirtschaft und das Bildungssystem verheerend. An sie sind dem Verband zufolge direkt und indirekt insgesamt rund 726.000 Arbeitsplätze geknüpft. Jährlich erwirtschaftet der Sektor 50 Milliarden US-Dollar (rund 43,2 Milliarden Euro). Die Museen hoffen deshalb auf staatliche Finanzhilfen und Spenden.

Die AAM vertritt nach eigenen Angaben mehr als 35.000 Institutionen, hauptberuflich im Museumsbereich Beschäftigte und Freiwillige sowie unternehmerische Partner im Museumssektor.

100 niederländische Museen fürchten das Aus

Auch in den Niederlanden fürchten rund 100 Museen das Aus als Folge der CoV-Krise. Ohne staatliche Hilfen würden sie das nächste Jahr finanziell nicht überleben, teilte der Verband der Museen nun in Amsterdam mit. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter den rund 430 Mitgliedern. Vor allem die kleineren Museen mit weniger als 40.000 Besuchern im Jahr seien von der Pleite bedroht, so der Verband. Sie würden keine Subventionen bekommen und seien fast vollständig von eigenen Einnahmen abhängig.