Bogner-Strauß will automatisches Pensionssplitting

Juliane Bogner-Strauß, Chefin der ÖVP-Frauen, appelliert an Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne), das automatische Pensionssplitting „so schnell wie möglich“ umzusetzen. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Pensionsschere um weniger als ein halbes Prozent geschlossen, „das ist zu wenig“, sagte Bogner-Strauß zur APA. Frauen bekommen demnach um 42 Prozent weniger Pension als Männer.

Der sogenannte Equal Pension Day fällt heuer auf den 30. Juli. Das ist jener Tag, an dem der durchschnittliche Pensionist seit Beginn des Jahres jenen Betrag erhalten hat, den die durchschnittliche Pensionistin erst mit Jahresende erreichen wird. „Altersarmut ist weiblich“, betonte die ehemalige Frauenministerin und nunmehrige steirische Landesrätin Bogner-Strauß.

Nur wenige Anträge

Derzeit ist das Pensionssplitting nur freiwillig und nur mit gemeinsamen Kindern möglich. Ein Renner ist es ganz und gar nicht: Seit der Einführung vor fünfzehn Jahren gab es laut den ÖVP-Frauen weniger als 1.900 Anträge – „das ist viel zu wenig“, befand Bogner-Strauß. Im aktuellen Regierungsprogramm stehen nun zwei Reformvarianten nebeneinander: ein automatisches Pensionssplitting bei gemeinsamen Kindern (mit einer einmaligen, zeitlich befristeten Ausnahme) und ein freiwilliges Splitting für alle Paare. Ersteres wollte die ÖVP, Zweiteres die Grünen.

Bogner-Strauß drängt darauf, dass beide Varianten gemeinsam nun so schnell wie möglich realisiert werden. „Der Vorteil beim automatischen Pensionssplitting ist, dass nach der Geburt eines Kindes die Pensionsversicherungsbeiträge automatisch und antragslos auf beide Elternteile aufgeteilt werden“, erklärte Bogner-Strauß. Das Motto der ÖVP sei zwar stets Wahlfreiheit, aber die Zahlen zeigten, „dass man etwas tun muss“, räumte Bogner-Strauß ein. Es gehe um die wirtschaftliche und finanzielle Unabhängigkeit von Frauen.

Zusätzlich brauche es eine bessere Aufklärung über die Folgen von Teilzeitarbeit und mehr Bewusstsein für eine partnerschaftliche Aufteilung bei der Kindererziehung, meinte die ehemalige Frauenministerin.