Lateinamerikas Superreiche werden trotz CoV immer reicher

Während die Coronavirus-Pandemie in Lateinamerika Millionen Menschen in die Armut stürzt, werden die Superreichen der Region laut einer Studie der Nichtregierungsorganisation Oxfam auch in Krisenzeiten immer reicher. Die 73 Milliardäre in der Region steigerten ihr Vermögen seit Mitte März um insgesamt 48,2 Milliarden US-Dollar (41 Mrd. Euro), wie Oxfam gestern mitteilte.

„Während alle anderen in Quarantäne sind, zu überleben versuchen und Angst haben sich anzustecken, haben die Milliardäre Lateinamerikas ihr Vermögen gesteigert – um insgesamt 413 Millionen Dollar jeden Tag seit Beginn der Pandemie“, sagte Oxfams Interimschef Chema Vera.

Lateinamerika gilt als die Region mit der größten sozialen Ungleichheit weltweit. Die UNO-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL) prognostizierte zuletzt, dass die Coronavirus-Krise weitere 45,4 Millionen Menschen in die Armut stürzen könnte. Ende des Jahres wurden 37,3 Prozent der Menschen in der Region in Armut leben, 15,5 Prozent sogar in extremer Armut.

Unterdessen stieg das Vermögen der reichsten Brasilianer seit Beginn der Coronavirus-Krise von 123,1 Milliarden auf 157,1 Milliarden Dollar. Chiles Milliardäre legten beim Reichtum von 21 Milliarden auf 26,7 Milliarden Dollar zu, und Argentiniens Superreiche erhöhten ihr Vermögen von 8,8 auf 11,2 Milliarden Dollar.