Krise verschärft laut UNICEF Mangelernährung bei Kindern

Vor einer dramatischen weltweiten Zunahme der Mangelernährung unter kleinen Kindern als Folge der Coronavirus-Krise hat das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) gewarnt. Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie könnten dazu führen, dass bis Ende des Jahres zusätzliche 6,7 Millionen kleine Kinder von akuter Mangelernährung betroffen seien, so die UNICEF heute.

Nach Angaben der Organisation waren im vergangenen Jahr weltweit schätzungsweise 47 Millionen Kinder im Alter von unter fünf Jahren akut mangelernährt. Mit dem befürchteten Anstieg infolge der Pandemie könnte die Zahl der betroffenen Kinder demnach ihren bisherigen Höchststand in diesem Jahrtausend erreichen. Die meisten der an Mangelernährung leidenden Kinder leben in Subsahara-Afrika und Südasien.

Soziale Folgen für Kinder schädlicher als Krankheit

Inzwischen werde deutlich, dass die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Pandemie Kindern mehr schadeten als „die Krankheit selbst“, erklärte UNICEF Exekutivdirektorin Henrietta Fore. Die Armut in Familien nehme zu, grundlegende Ernährungsdienste und Versorgungsketten seien unterbrochen. Auch seien Lebensmittelpreise in die Höhe geschossen. Das alles führe dazu, dass Kinder weniger gesund ernährt würden.

Unter akuter Mangelernährung leidende Kinder haben laut UNICEF ein höheres Risiko zu sterben oder in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung zurückzubleiben. Hilfsorganisationen benötigen nach Angaben von UNICEF 2,4 Milliarden Dollar (rund zwei Mrd. Euro), um Kinder und Mütter bis Ende des Jahres mit Ernährungsprogrammen zu unterstützen.