Riesige Gewitterzelle über Leibnitz, Steiermark
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Prognose

Mit der neuen Woche kommen Regenwolken

Der Juli war zwar vom Wetter her „durchschnittlich“, aber dennoch einer der wärmsten 45 der Messgeschichte. Warm geht es auch weiter, das Wochenende bietet zunächst tadelloses Badewetter. Am Sonntag kippt das Bild allerdings, vom Westen her breiten sich Gewitterwolken über das ganze Land aus und bieten einen Vorgeschmack auf die folgenden Tage.

Deutschland macht sich am Wochenende auf Hundstage mit Hitzespitzen von bis zu 38 Grad gefasst – ein „Intermezzo“, wie es der Deutsche Wetterdienst (DWD) ankündigt. Auch in Österreich wird das Wochenende über weite Strecken sonnig und trocken. Und auch hier ändert sich die Lage am Sonntag deutlich: Spätestens dann muss man sich auf Gewitter einstellen, so die ORF-Wetterredaktion.

Zuvor aber setzt sich am Freitag noch überall die Sonne durch, der Himmel zeigt sich sogar oft wolkenlos. Erst am Nachmittag sind ein paar kurze Schauer in Tirol, Kärnten, Salzburg und in der Obersteiermark möglich. Die Temperaturen liegen bei 26 bis 34 Grad, am heißesten wird es etwa in Bodenseenähe, im Inntal oder im Seewinkel.

Ungetrübter Sommer – vorerst

Der Samstag bleibt ähnlich sonnig und heiß, allerdings mit leicht erhöhter Gewitterneigung am Nachmittag. Meist bleiben Quellwolken klein und harmlos, einzelne Schauer und Gewitter sind aber vor allem von der Silvretta bis zur Pack zumindest möglich. Erneut liegen die Temperaturen bei 26 bis 34 Grad.

Der Sonntag startet bereits schwül-warm bis heiß, die Sonne zeigt sich aber nur noch anfangs. In Vorarlberg, Tirol und dem Mostviertel ziehen schon am Vormittag erste Regenschauer und Gewitter durch. Nach und nach breiten sich die Schauer und Gewitter auf weite Teile des Landes aus. Dabei können auch durchaus wieder heftige Gewitter mit Unwetterpotenzial dabei sein. Die Temperaturen steigen auf 24 bis 32 Grad, im Osten sind eventuell auch noch einmal knapp 33 Grad möglich.

Nasse Abkühlung

Der weitere Trend ist unbeständig. Der Montag wird für den Großteil Österreichs kühler, wechselnd bis stark bewölkt mit teilweise kräftigen Regenschauern oder Gewittern. Auch hier drohen wieder Unwetter. Nur noch im Osten dürfte es länger sonnig und trocken sein, in der Bundeshauptstadt dürften sich erst im Laufe des Nachmittags Gewitter ergeben. Die Höchstwerte liegen nur noch bei 17 bis 26 Grad. Im Osten mit mehr Sonne und weniger Regen gehen sich bis zu 32 Grad aus. Der Dienstag gestaltet sich voraussichtlich wieder freundlicher, die Restwolken und Nebelfelder verziehen sich rasch. Mit Höchstwerten von 18 bis 25 Grad bleibt es für Anfang August aber eher kühl.

Damit zeigt sich der neue Monatsbeginn ganz anders als der Juli: Dieser war laut Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) vom Wetter her nur „durchschnittlich“, dennoch rangiert er unter den 45 wärmten Juli-Monaten der 254-jährigen Messgeschichte.

„Die Temperatur lag mit plus 0,5 Grad nur knapp über einem durchschnittlichen Juli der Klimavergleichsperiode 1981 bis 1990 und genau im Mittel der letzten 30 Jahre. Auch Sonnenschein und Regen entsprachen in der österreichweiten Auswertung in etwa dem Durchschnitt der letzten Jahrzehnte: Die Niederschlagsmenge lag drei Prozent über dem Mittel und die Sonnenscheindauer sieben Prozent“, so Orlik.

Im Schnitt viel wärmer

In den vergangenen 40 Jahren sei es in Österreich „massiv“ wärmer geworden, erklärte Orlik. „Wenn ein Juli im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten ‚normal‘ ist, liegt er daher trotzdem deutlich über dem Großteil der Messgeschichte. Das sieht man auch gut im Vergleich mit früheren Klimavergleichsperioden: So ist der Juli 2020 zum Beispiel um 1,6 Grad wärmer als ein durchschnittlicher Juli im Zeitraum 1961 bis 1990, als die Klimaerwärmung noch nicht so stark war.“

Grafik zeigt die heißesten Sommer in Österreich
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: ZAMG

Auch die Zwischenbilanz zum Sommer fällt eher durchschnittlich aus, zum Beispiel was die Zahl der Sommertage (mindestens 25 Grad) und die Zahl der heißen Tage mit mindestens 30 Grad betrifft. So liegen Wien, Innsbruck und Klagenfurt derzeit bei knapp über 30 Sommertagen und rund zehn Hitzetagen. Das entspricht ziemlich genau dem Durchschnitt der letzten Jahrzehnte.

„Der Grund, warum viele Menschen den Eindruck haben, der Sommer 2020 ist eher kühl, liegt wahrscheinlich daran, dass wir in den letzten Jahren sehr extreme Sommer erlebt haben“, sagte Orlik. Die vergangenen drei Jahre liegen unter den fünf heißesten Sommern der Messgeschichte. Zudem habe es heuer noch keine längeren Hitzeperioden gegeben.