Kreml bestreitet Absicht zur Destabilisierung von Weißrussland

Nach der Festnahme mutmaßlicher russischer Söldner in Weißrussland hat Moskau bestritten, das Nachbarland destabilisieren zu wollen. „Das ist eindeutig nicht der Fall, Russland und Belarus sind Verbündete“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow heute in Moskau.

Einen Tag zuvor hatten die Behörden in Belarus die Festnahme von 33 mutmaßlichen Mitgliedern der russischen Söldnertruppe Wagner gemeldet. Ihnen wird eine Verschwörung zur Destabilisierung des Landes vor der Präsidentschaftswahl vorgeworfen.

Sprecher stellt Vorwürfe infrage

Nach Angaben von Peskow handelt es sich bei den festgenommenen Männern um Russen, die Behörden in Weißrussland würden aber noch nach 200 weiteren Verdächtigen fahnden. Der Sprecher stellte die Vorwürfe infrage. Russland würden keine Informationen vorliegen, dass die Männer „irgendetwas Illegales“ getan hätten, sagte Peskow.

Anti-Terror-Verfahren eingeleitet

Nach Berichten von Staatsmedien in Belarus handelt es sich bei den Festgenommenen um Mitglieder der berüchtigten russischen Söldnertruppe Wagner, die schon in der Ukraine, in Syrien und Libyen zum Einsatz kam. Die Gruppe soll eng mit dem russischen Präsidenten Waldimir Putin verbunden sein. Die Justiz in Weißrussland hat inzwischen ein Anti-Terror-Verfahren gegen die festgenommenen Männer eingeleitet.

Laut der Nachrichtenagentur Belta hielten sich 32 Männer zum Zeitpunkt ihrer Festnahme in einem Kurort nahe der Hauptstadt Minsk auf. Sie trugen demnach „militärische Kleidung“ und hatten schweres Gepäck bei sich. Aufgeflogen seien sie, da sie anders als russische Touristen keinen Alkohol getrunken hätten. Ein weiterer Russe sei an einem anderen Ort des Landes festgenommen worden.

In der Republik Weißrussland findet am 9. August die Präsidentschaftswahl statt. Der seit 1994 amtierende Alexander Lukaschenko bewirbt sich um seine sechste Amtszeit.