Tierschützer kritisieren Schnitzel mit Beilage um 2,50 Euro

Tierschützer üben heftige Kritik am Verkauf eines Schnitzels mit Beilage um 2,50 Euro im Restaurant des Möbelhauses XXXLutz. Die Organisation Vier Pfoten sieht „in solchen Kampfpreisen ein völlig falsches Signal und langfristig negative Konsequenzen für alle: Tiere, Menschen und Umwelt“, hieß es heute in einer Aussendung.

„Verramschung von Lebensmitteln“

„Wir erleben hier eine regelrechte Verramschung von Lebensmitteln! Wenn Nahrung nichts mehr wert ist und jeder Respekt vor tierischen Produkten fehlt, dann fällt das letztendlich auf uns alle zurück. Es ist absurd, Fleisch als Lockmittel zu verwenden. Wir sollten es gerade jetzt besser wissen: Im Zuge der Corona-Krise haben wir gesehen, welche furchtbaren Auswirkungen die billige Produktion von Fleisch auch auf die Gesundheit haben kann“, sagte Veronika Weissenböck von Vier Pfoten.

„Tierleid, Naturzerstörung, Bauernsterben landen mit am Teller“, hatten die Organisatoren des Tierschutzvolksbegehrens bereits zuvor zu der Aktion gewarnt. „Die Rabattschlachten haben ein Ausmaß angenommen, bei dem die Politik dringend aufgefordert ist zu handeln. Der Entrüstung durch Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP, Anm.), die solche Angebote als ‚moralisch verwerflich‘ bezeichnete, müssen daher nun endlich Taten folgen“, forderten sie.

Sprecher: „In Summe rechnet es sich“

Bei dem Fleisch für das Aktionsschnitzel handelt es sich um Huhn und Schwein aus Österreich, sagte XXXLutz-Sprecher Thomas Saliger dem Ö1-Mittagsjournal. „Da kann man guten Gewissens bei uns in die Restaurants gehen und bekommt da wirklich ordentliche Qualität zu einem klar sehr günstigen und manchmal nicht nachvollziehbaren Preis“, sagte er.

„Sie müssen immer eine Gesamtbetrachtung anstellen, weil die Leute dann ja auch Getränke konsumieren. Also in Summe rechnet es sich, sonst würden wir es nicht machen und vor allem, da geht es ja auch immer ein bisschen um Kundenbindung.“ Außerdem sei die Mehrwertsteuer gesenkt worden, „und diesen Mehrwertsteuervorteil geben wir jetzt dann einmal in den nächsten Tagen einfach einmal so an unsere Kunden weiter“, verteidigte der Unternehmenssprecher die Aktion.