Ärger nach Berliner Demo von CoV-Leugnern

Nach der Großdemonstration von Coronavirus-Leugnern in Berlin herrscht in der deutschen Politik Ärger und Unverständnis über die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Zugleich wurden Forderungen nach einer härteren Gangart bei Verstößen gegen Auflagen laut. Bei der Demonstration von gut 20.000 Menschen am Samstag wurden Abstandsregeln und Maskenpflicht bewusst missachtet. Neben Leugnern und Impfgegnern waren auch viele Teilnehmer mit eindeutig rechtsgerichteten Fahnen oder T-Shirts in der Menge.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betonte, Demonstrationen müssten zwar auch in Coronavirus-Zeiten möglich sein. „Aber nicht so. Abstand, Hygieneregeln und Alltagsmasken dienen unser aller Schutz“, schrieb er auf Twitter. SPD-Chefin Saskia Esken twitterte: „Tausende Covidioten feiern sich in Berlin als ‚die zweite Welle‘, ohne Abstand, ohne Maske.“ CSU-Chef Markus Söder sprach sich angesichts der steigenden Infektionszahlen gegen weitere Lockerungen und für höhere Bußgelder aus.

Die Polizei hatte die Demonstration am späten Nachmittag aufgelöst, nachdem die Teilnehmer der Aufforderung zur Einhaltung der Auflagen nicht gefolgt waren. Die Auflösung zog sich stundenlang, Dutzende Polizeibeamte wurden verletzt.

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Auch die ZDF-Journalistin Dunja Hayali war an Ort und Stelle, um über die Demo zu berichten. Wegen Sicherheitsbedenken brach sie die Dreharbeiten allerdings ab. In einem rund 37 Minuten langen Video, das Hayali auf Instagram postete, ist zu sehen, wie Teilnehmer ihr und ihrem Team „Lügenpresse“ und „Schämt euch“ entgegenrufen.

In dem Clip ist auch zu hören, wie ein Mann, der von Hayali als ein Mitarbeiter ihres Security-Teams angesprochen wird, den Drehabbruch empfiehlt. „Das sagt jetzt der Sicherheitsmann, wir sind ja nicht ohne Security hier: Abbruch des Drehs, zu gefährlich“, so die Journalistin.

Immer wieder ist auch zu sehen, wie Hayali, die eine Maske trägt, mit einzelnen Teilnehmern der Veranstaltung über die Coronavirus-Maßnahmen diskutiert. Am Ende des Videos berichtet Hayali selbst von Beleidigungen und Bedrohungen, ohne konkrete Beispiele zu nennen. „Es ist eine gefährliche Melange, die sich hier auf der Straße zusammenfindet“. „Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen als Presse.“