Netanjahus Sohn wegen Tweets zu Protesten vor Gericht

Wegen umstrittener Tweets im Zusammenhang mit den Antiregierungsprotesten in Israel hat sich der Sohn von Regierungschef Benjamin Netanjahu vor Gericht verantworten müssen: Yair Netanjahu hatte die Privatadressen von einigen Organisatoren der Proteste auf Twitter veröffentlicht. Ein Gericht in Jerusalem wies den 29-Jährigen gestern an, den Tweet zu löschen und die Betroffenen sechs Monate lang nicht mehr zu „belästigen“.

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu und sein Sohn Yair
AP/Sputnik Kremlin Pool Photo/Aleksey Nikolskyi

Netanjahu erklärte im Anschluss, das Gericht habe von seiner Verteidigung vorgelegte Beweise „völlig ignoriert“. Der 29-Jährige gab an, er sei von den Protestanführern bedroht worden.

Netanjahu gilt als vehementer Verteidiger seines Vaters und sorgte bereits in der Vergangenheit mit umstrittenen Äußerungen in Sozialen Netzwerken für Kontroversen. Unter anderem beklagte er auf Facebook eine angebliche Verschwörung gegen seine Familie.

Seit Wochen gehen Menschen in mehreren Regionen des Landes gegen die Regierung auf die Straße und fordern den Rücktritt von Regierungschef Benjamin Netanjahu, der wegen Korruption angeklagt ist und wegen seiner Coronavirus-Politik in der Kritik steht.