IS-Großangriff auf Gefängnis in Afghanistan

Am letzten Tag einer relativ stabilen Feuerpause in Afghanistan haben Bewaffnete einen Großangriff auf ein Gefängnis im Osten des Landes verübt. Offiziellen Angaben zufolge explodierten mindestens drei Bomben. Die Angreifer eröffneten zudem das Feuer auf Wachleute der Haftanstalt in Jalalabad, wie ein Regierungssprecher der Provinz Nangarhar gestern sagte. Bei dem Angriff starben offiziellen Angaben zufolge mindestens drei Menschen, 25 weitere Menschen seien verletzt worden.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu der Attacke. Sie kämpft gegen ausländische und afghanische Truppen sowie gegen die radikalislamischen Taliban. Die IS-Kämpfer sind erstmals 2014 im Osten Afghanistans aufgetaucht. Seither hat sich die Gruppe, die sich nach einem alten Namen für die Region Islamischer Staat Chorasan nennt, vor allem in den Norden ausgebreitet.

Anlässlich des islamischen Opferfestes Id al-Adha hatten die afghanische Regierung und die Taliban eine dreitägige Feuerpause vereinbart, die bisher gehalten zu haben schien. Sowohl Präsident Ashraf Ghani als auch die Taliban hatten im Vorfeld signalisiert, dass womöglich sofort nach dem Opferfest, das noch bis einschließlich heute dauert, Friedensgespräche beginnen könnten.