Bytedance erwägt vollständigen Verkauf von TikTok USA

Der chinesische TikTok-Eigentümer Bytedance ist nach der Verbotsankündigung von US-Präsident Donald Trump Insidern zufolge zu einem vollständigen Verkauf der US-Geschäfte der populären Kurzvideoplattform bereit. Demnach soll Microsoft die Verwaltung der auf Tiktok gesammelten US-Nutzerdaten komplett übernehmen, sagten zwei mit den Vorgängen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Das erlaube es auch anderen US-Unternehmen als Microsoft, das dortige Geschäft von TikTok zu übernehmen. In den USA ansässigen ByteDance-Investoren solle die Möglichkeit eingeräumt werden, Minderheitsbeteiligungen zu übernehmen. Etwa 70 Prozent der externen ByteDance-Investoren kommen aus den Vereinigten Staaten.

Verhandlungen laufen

Den Insidern zufolge stehen potenzielle Käufer bereits in den Startlöchern, darunter Microsoft. Verhandlungen seien im Gange. Microsoft will nach eigenen Angaben bis zum 15. September einen Deal erzielen. Die App könnte bei einem Verkauf mit etwa 50 Milliarden Dollar (42,2 Mrd. Euro) bewertet werden. Wie die Trennung jedoch vor sich gehen sollte, und was der Internetriese ByteDance mit dem Rest von TikTok vorhaben könnte, blieb zunächst unklar. Die Unternehmen und das zuständige US-Justizministerium lehnten eine Stellungnahme ab.

Politiker von Trumps republikanischer Partei signalisierten aber Zustimmung zu einem Verkauf des US-Geschäfts. „Lassen sie ein amerikanisches Unternehmen wie Microsoft TikTok übernehmen. Win-Win-Situation. Hält den Wettbewerb am Leben und die Daten aus den Händen der chinesischen Kommunistischen Partei“, schrieb der einflussreiche Senator Lindsey Graham auf Twitter. US-Finanzminister Steven Mnuchin brachte gestern zudem einen erzwungenen Verkauf des Onlinedienst durch den chinesischen Bytedance-Konzern ins Spiel. Präsident Trump räume ByteDance eine 45-tägige Frist ein, um einen Verkauf der App an Microsoft auszuhandeln, erklärten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.