Nach Ausbruch: Hurtigruten stoppt alle Kreuzfahrten

Nach dem Coronavirus-Ausbruch auf ihrem Kreuzfahrtschiff „Roald Amundsen“ bietet die norwegische Reederei Hurtigruten vorerst keine Reisen mit ihren drei Expeditionsschiffen mehr an.

Sowohl in Norwegen als auch außerhalb norwegischer Gewässer werden bis auf Weiteres alle Kreuzfahrten mit der „Roald Amundsen“ sowie den Schiffen „Fridtjof Nansen“ und „Spitsbergen“ gestoppt, wie Hurtigruten heute mitteilte. Zuvor waren 36 Besatzungsmitglieder sowie mittlerweile auch mehrere Passagiere des Schiffes positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Kreuzfahrtsschiff „Roald Amundsen“ in Tromsö
APA/AFP/NTB Scanpix/Terje Pedersen

Hurtigruten arbeite eng mit der Gesundheitsbehörde FHI, der Gemeinde Tromsö und anderen zusammen, um die Situation bestmöglich zu handhaben, sagte Konzernchef Daniel Skjeldam. Ersten Bewertungen zufolge seien beim internen Vorgehen Mängel aufgetreten, die man nun analysiere. „Das ist eine ernste Situation für alle Beteiligten. Wir waren nicht gut genug und haben Fehler gemacht“, so Skjeldam.

Seit der erste Coronavirus-Fall unter den Crewmitgliedern am Freitag bekanntgeworden war, liegt die „Roald Amundsen“ an einem Kai im nordnorwegischen Tromsö vor Anker. Auch die weiteren beiden Expeditionsschiffe werden festgemacht, wenn sie ihre derzeitigen Kreuzfahrten in den kommenden Tagen abgeschlossen haben. Die Hurtigruten-Schiffe auf der Postschifflinie zwischen Bergen und Kirkenes verkehren dagegen weiter.

Die 2019 in Betrieb genommene „Roald Amundsen“ gilt als weltweit erstes Kreuzfahrtschiff mit Hybridantrieb, die seit diesem Jahr eingesetzte „Fridtjof Nansen“ ist ihr Schwesterschiff. Die beiden Schiffe sind nach den berühmten norwegischen Polarforschern Roald Amundsen und Fridtjof Nansen benannt.