Rom streitet über Einrichtung eines Faschismus-Museums

Rom streitet über den Vorschlag, ein Faschismus-Museum einzurichten. Mit dem Museum sollte die Zeit des Faschismus (1922–1943) vom kulturellen und historischen Standpunkt aus beleuchtet werden und somit neofaschistischen Bewegungen und der Verleugnung faschistischer Verbrechen entgegenwirken, heißt es im Plan von drei Gemeinderatsmitgliedern aus den Reihen der Fünf-Sterne-Bewegung.

Der Plan wurde der römischen Bürgermeisterin Virginia Raggi unterbreitet. Das neue Museum solle vor allem Schulklassen anziehen und zu einem „Zentrum von hohem historischen und wissenschaftlichen Niveau“ aufrücken, in dem die faschistische Vergangenheit auch mit Hilfe digitaler Technologie beleuchtet werde solle, heißt es darin. Als Beispiel für das neue Museum in Rom sollten das Anne-Frank-Haus in Amsterdam und das Haus des Terrors in Budapest dienen.

Die Pläne der Fünf-Sterne-Bewegung, die die Mehrheit im römischen Gemeinderat hat, löste eine empörte Reaktion von Linksparteien und antifaschistischen Organisationen aus. Die Gefahr sei, dass das Museum zur Pilgerstätte faschistischer Nostalgiker werden könnte wie bereits die Ortschaft Predappio, der Geburtsort des faschistischen Diktators Benito Mussolini, und Dongo am Comer See, wo der „Duce“ 1945 hingerichtet wurde.