Der Inn bei der Staustufe Ranshohen bei Braunau
APA/Manfred Fesl
Überflutungen und Muren

Großeinsätze nach Unwettern

Wegen starker Regenfälle ist es in der Nacht auf Dienstag in großen Teilen Österreichs zu Vermurungen und Verkehrsbehinderungen gekommen. Die Unwetter führten zu Großeinsätzen der Feuerwehren, die in der Nacht Hunderte Male ausrücken mussten, um Straßen zu sperren, Keller auszupumpen und Gebäude zu sichern.

In Schärding wurde Dienstagvormittag Zivilschutzalarm ausgelöst. Markus Furtner von der Feuerwehr Schärding sagte am Vormittag gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Wir erwarten am Nachmittag einen Höchststand von sieben Metern. Das kann, muss aber nicht der Höchststand sein. Unsere Zentrale ist besetzt und steht den Bürgern für Fragen jederzeit zur Verfügung.“ Laut dem Hydrografischen Dienst des Landes könnte der Inn in der Nacht einen Pegelstand von 8,50 Metern erreichen. Das wären mehr als vier Meter höher als üblich.

In Steyr, wo in der Nacht der Hochwasser-Voralarm ausgelöst worden war, entspannte sich die Lage hingegen wieder. Laut den Hochwasserberichten des Landes weisen die Zubringer zur Enns sinkende Pegelstände auf, was auch die Stände der Enns sinken lassen dürfte. Vorsorglich bleiben der Ennskai und die Zufahrten aber noch gesperrt – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Hochwasser führende Salzach in Salzburg
ORF.at/Gerald Heidegger
Hoher Wasserstand derzeit auch bei der Salzach in Salzburg

Straßen- und Bahnsperren in Kärnten

In Kärnten ist laut Ö3 die Bahnstrecke zwischen Feldkirchen und Villach nach Murenabgängen und Hangrutschungen an mehreren Stellen unterbrochen. Die Kärntner Feuerwehren rückten in der Nacht landesweit mehr als 200-mal aus. Laut Polizei ist die L32 in Zlan (Bezirk Villach-Land) auf einer Länge von etwa zehn Metern vermurt.

Aufgrund der heftigen Gewitter kam es auch im Oberen Gurktal entlang der L64 und im Ortsgebiet Deutsch-Griffen zu mehren Murenabgängen und Überschwemmungen. Blitzschläge beschädigte zwei Gebäude – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Überschwemmungen in der Steiermark bei Krieglach am Alpl
APA/BFVMZ
Die Straßen bei Krieglach am Alpl (Steiermark) wurden überschwemmt

Heftige Unwetter auch in der Steiermark

Auch in der Steiermark gingen Montagabend heftige Unwetter nieder und führten zu Dutzenden Einsätzen. Besonders gefordert war die Feuerwehr im Bezirk Voitsberg. Keller mussten ausgepumpt werden, hochwassergefährdete Gebäude wurden mit Sandsäcken gesichert. In Steindorf wurde ein Pkw von den Geröllmassen bis zur Höhe der Fensterscheiben eingeschlossen – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Feuerwehren in Salzburg im Dauereinsatz

In Salzburg sind laut Ö3 vor allem im Lungau, Pongau und Pinzgau die Feuerwehren im Dauereinsatz. In den vergangenen 24 Stunden fielen bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Im Oberpinzgau errichteten Freiwillige Feuerwehren mobilen Hochwasserschutz. Muren, ausufernde Bäche und überschwemmte Straßen sorgten auch hier für Verkehrsbehinderungen. Insgesamt rückten bisher rund 500 Einsatzkräfte knapp 90-mal aus. Die Lage bleibt angespannt – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Hochwasser in Salzburg

Der Pegel der Salzach in Salzburg ist im Laufe des Dienstags weiter gestiegen. Die Alarmgrenze wurde aber noch nicht erreicht.

Überflutungen in Vorarlberg

In Vorarlberg gab es vor allem in Dornbirn und Feldkirch zahlreiche überflutete Keller und Tiefgaragen. Die Regenfälle fielen nach Angaben der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle aber weniger heftig aus als befürchtet. In Dornbirn ist die Furt über die Ach gesperrt. Auf der Straße ins Gütle müssen mehrere Bäume und Steine von der Fahrbahn geräumt werden – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Murenabgänge bei der Gemeinde Muhr
APA/LPD SALZBURG
Aufgrund des Starkregens kam es in der Gemeinde Muhr in Salzburg zu Murenabgängen

Verhältnismäßig ruhig verlief die Nacht für die Feuerwehren in Niederösterreich. Eine Ausnahme stellte der Bezirk Amstetten dar, wo Straßen und Keller überflutet wurden. Dort standen rund 120 Mitglieder von sieben Feuerwehren im Einsatz – mehr dazu in noe.ORF.at.

A8 komplett gesperrt

Wegen Überflutungen wurde auch die vielbefahrene A8 zwischen Salzburg und München am Dienstag nahe Rosenheim in beide Richtungen komplett gesperrt. Auch sämtliche Umleitungsstrecken seien überlastet, berichtete das Landratsamt Rosenheim in Bayern. „Autofahrer werden dringend gebeten, Autobahn und Umleitungsstrecken zu meiden.“ Es sei noch unklar, wie lange die Totalsperre bei Frasdorf aufrechterhalten bleiben müsse.

Der Dauerregen lässt die Flüsse schnell steigen, insbesondere im Landkreis Rosenheim kam es zu erheblichen Überschwemmungen. Die Feuerwehren mussten dort bis in der Früh rund 200-mal ausrücken. Die Bergwacht evakuierte im Jenbachtal ein Jugendcamp, in dem zwölf Kinder gezeltet hatten.