„Kleines, aber starkes Signal“: Mumbai setzt auf Ampelfrauen

Die Metropole Mumbai ist die erste Stadt Indiens, die Ampelmänner durch Ampelfrauen austauscht – ein Schritt, der von Aktivistinnen und Aktivisten als Symbol für mehr Inklusivität begrüßt wird, schreibt der britische „Guardian“ heute.

An mehr als hundert Fußgängerübergängen werden die roten und grünen Figuren ausgetauscht – es ist Teil einer größeren Kampagne, um die Straßen der größten Stadt Indiens fußgängerfreundlicher zu gestalten.

Neue Figuren spiegeln „Charakter der Stadt“ wider

Die neuen Figuren würden „den Charakter der Stadt widerspiegeln“, zitierte das britische Blatt Kiran Dighavkar von der Stadtverwaltung. Mumbai würde an „die Gleichstellung der Geschlechter“ glauben und damit Frauen stärken. Das sei aber „erst der Anfang“.

Gleichstellungsbefürworter sagen laut dem „Guardian“, die Veränderung mag klein erscheinen, sei aber signifikant. In vielen indischen Städten machen Frauen nur einen kleinen Teil der Menschen auf der Straße aus. „Wenn eine Generation kleiner Mädchen aufwächst und an den Ampeln Frauenfiguren sieht, ist das ein kleines, aber starkes Signal, dass Frauen in die Öffentlichkeit gehören“, so die Sozialwissenschaftlerin Shilpa Phadke gegenüber dem „Guardian“.

Indiens Finanzzentrum betreibt bereits reine Frauenwaggons in Zügen, in Bussen gibt es extra reservierte Sitzplätze. Mumbai gilt als eine der sichersten Städte des Landes für Frauen. Das Land kämpft aber mit einer Vielzahl von Sicherheitsproblemen für Frauen – und obwohl es Initiativen gibt, die Situation zu verbessern, galt Indien 2018 laut einer Umfrage der Thomas Reuters Foundation als unsicherstes Land der Welt für Frauen.