Australien: Gewalt gegen Polizei in Melbourne nimmt zu

In Melbourne sind am Wochenende die Beschränkungen aufgrund des Coronavirus erneut ausgeweitet worden. Nun regt sich offenbar größerer Widerstand dagegen, wie heute die BBC berichtete. Laut der Polizei gibt es eine „gefährliche“ Zunahme der Zahl jener Menschen, die sich – auch gewaltsam – gegen die Beschränkungen zu Wehr setzen.

Vor allem selbst ernannte „Souveräne Bürger“ sollen sich den Maßnahmen widersetzen, so Shane Patton, Polizeichef im Bundesstaat Victoria. In einem Fall habe eine Frau wiederholt den Kopf einer Polizistin gegen den Boden gerammt, so Patton laut der BBC.

Bußgelder erhöht

Die Behörden haben im Zuge der neuen Maßnahmen auch die Strafen für wiederholte Regelverstöße erhöht. Nun muss man mit Strafen in Höhe von 5.000 australischen Dollar (rund 3.030 Euro) rechnen – davor lag die Obergrenze bei rund 1.650 australischen Dollar (rund 1.000 Euro).

Dennoch verstoßen laut den Behörden viele Menschen gegen die Regeln, darunter auch einige, die behaupteten, sie stünden „über dem Gesetz“, so die BBC. Die Bewegung der „Souveränen Bürger“ – die ihre Wurzeln in den USA hat und hierzulande als Vorbild für die „Staatsverweigerer“ gilt- spricht der Regierung ihre Legitimität ab und argumentiert, dass ihre Rechte durch die öffentliche Ordnung unterdrückt werden.

„Minderheit“, die gegen Regeln verstößt

„Die meisten Menschen in Victoria tun das Richtige, keine Frage“, sagte Victorias Premierminister Daniel Andrews. „Aber wir haben diese Minderheit von Menschen, die wissentlich – nicht aus Versehen, sondern wissentlich – das Falsche tun und damit das Leben von Menschen in Gefahr bringen“, zitierte die BBC den Premier.

Seit dem Wochenende gilt in Melbourne „Stufe vier“ der Coronavirus-Beschränkungen. Das bedeutet unter anderem, dass man die eigenen vier Wände nur noch zum Einkaufen wichtiger Lebensmittel, für unumgängliche Arbeit und zur medizinischen Grundversorgung verlassen darf.

Uluru wieder gesperrt

Im Northern Territory wurde unterdessen Australiens wohl bekanntester Berg, der Uluru, wieder für Besucherinnen und Besucher gesperrt. „Auf Ersuchen der Mutitjulu Aboriginal Community Corporation (MCAC) bleibt der Nationalpark geschlossen“, hieß es in einer Mitteilung der Schutzbehörde Parks Australia.

Bereits von März bis Juni war er wegen der Pandemie geschlossen. Erst im Juli wurde der Uluru dann wieder für Besucher aus dem Inland geöffnet. Parks Australia sagte, Lösungen für das Problem würden derzeit mit Ureinwohnern, der Regierung des Northern Territory und Tourismusbetreibern diskutiert.