China geht gegen christliche Inhalte in Sozialen Netzwerken vor

Kirchlich verwaltete Websites und Social-Media-Konten stehen in China unter dem Verdacht „illegaler Aktivitäten“. Wie Kathpress unter Berufung auf den asiatischen katholischen Pressedienst Ucanews berichtete, geht das offizielle Büro der Zentralen Cyberspace Kommission der Volksrepublik China gezielt gegen Websites und Soziale Netzwerke vor, deren Inhalte die „Einheit Chinas gefährden“.

Die Kampagne ziele zwar hauptsächlich auf kommerzielle Webplattformen ab, betroffen seien aber auch Messelivestreams sowie christliche Chatgruppen. Letztere werden von Beamten Chinas gebeten, bestimmte Inhalte zu löschen oder keine religiösen Inhalte mehr zu veröffentlichen.

Laut einem Bericht von Pater Paul, Verantwortlicher in einer nordchinesischen Diözese für deren WeChat-Konto – einem chinesischen Smartphone-Chatdienst –, sollen die Beamten ihn aufgefordert haben, „der öffentlichen Meinung im Internet Aufmerksamkeit zu schenken“ und „ausländischen Medien keinen Grund für einen Angriff auf die Regierung zu bieten“. Ähnliches berichteten auch andere Priester.

Mittlerweile umfasse die Überwachung nicht nur Priester, sondern auch Gläubige, schreibt Ucanews. So soll eine katholische Frau in einer WeChat-Gruppe blockiert worden sein, nachdem sie einen Bibelvers mit anderen Christen geteilt habe. Die Betroffene zeigte sich verwundert, da die Regierung wiederholt bestritten habe, den Internetzugang der Menschen überwacht zu haben.