Polizei in Warschau nimmt LGBT-Aktivistinnen fest

Die Polizei in Warschau hat mehrere Aktivistinnen festgenommen, die Regenbogenfahnen der Bewegung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans-Menschen (LGBT) an Denkmälern aufgehängt hatten. „Wegen der Verletzung religiöser Gefühle und der Entehrung von Warschauer Denkmälern hat die Polizei erste Verdächtige festgenommen“, teilte die Behörde gestern in Warschau mit. Zur Zahl der Festgenommenen machte die Polizei keine Angaben. „Weitere Festnahmen sind nur eine Frage der Zeit“, hieß es in dem Tweet.

Bewohner eines Hauses in Warschau schwenken Regenbogenfahnen
AP/Czarek Sokolowski

In der vergangenen Woche waren Regenbogenfahnen, Symbole von Anarchisten und Statements an mehreren Denkmälern in der polnischen Hauptstadt aufgehängt worden, darunter auch an einer Jesus-Skulptur vor der Heilig-Kreuz-Kirche.

Nach Angaben der LGBT-Initiative „Stoppt den Blödsinn“ (Stop Bzdurom) handelt es sich bei den Festgenommenen um zwei Frauen. Die Aktivistinnen sollen heute vernommen werden, teilte die Initiative auf Facebook mit. Die Organisation „Kampagne gegen Homophobie“ kritisierte die Festnahmen. Die Regenbogenfahne sei keine Beleidigung, sagte Sprecherin Magdalena Swider der dpa in Warschau. „Ziel der Aktion ist es, Aktivisten einzuschüchtern.“