Heftiger Waldbrand an französischer Mittelmeer-Küste

Auf der Flucht vor einem heftigen Waldbrand an der französischen Mittelmeer-Küste haben mindestens 2.700 Menschen die Nacht in Notunterkünften verbracht. Rund 1.800 Feuerwehrleute sowie Löschflugzeuge waren im Einsatz gegen das Feuer, das gestern nahe der Stadt Martigues westlich von Marseille ausgebrochen war.

Menschen beobachten den Waldbrands an der französischen Mittelmeer-Küste aus der Ferne.
APA/AFP/Christophe Simon

Starker Wind fachte die Flammen an und trieb sie auf mehrere Ortschaften zu. Acht Campingplätze wurden sicherheitshalber geräumt und deren Bewohner über das Meer in Sicherheit gebracht.

„Es herrschte völlige Panik, wir mussten an den Strand ausweichen und konnten die Flammen näher kommen sehen“, berichtete die 83-jährige Maryse Escuder, die mit ihrer gesamten Familie samt Urenkeln auf dem Campingplatz „La Source“ Urlaub machte und nach ihrer Rettung übers Meer in einer Turnhalle übernachten musste.

„Ich habe Rauch gerochen und dann habe ich die Flammen gesehen“, schilderte der deutsche Familienvater Marc Lorenz, der mit seiner Frau und drei Kindern ebenfalls in eine Turnhalle gebracht wurde und die Nacht auf Feldbetten verbrachte.

1.000 Hektar Nadelwald zerstört

Heute Vormittag konnte der Brand nach Feuerwehrangaben schließlich unter Kontrolle gebracht werden. Schwer verletzt wurde niemand, doch mehrere Wohnhäuser und Campingplätze wurden beschädigt. Mehr als 1.000 Hektar Nadelwald gingen in Flammen auf.

Bei einem gleichzeitig wütenden Waldbrand nahe einem Industriegebiet bei Marseille wurden 130 Hektar Wald vernichtet und ein Wohnhaus sowie mehrere Firmensitze beschädigt. 14 Feuerwehrleute erlitten bei dem Einsatz Rauchvergiftungen oder leichte Verletzungen. Die Ursache beider Brände war noch unklar, die Ermittlungen laufen.