Russland erinnert an „Kursk“-Untergang vor 20 Jahren

Mit Schweigeminuten und Kranzniederlegungen hat die russische Marine der 118 Toten beim Untergang ihres Atom-U-Bootes „Kursk“ vor genau 20 Jahren erinnert. „Dieser schwere, unwiederbringliche Verlust berührte nicht nur die Angehörigen zutiefst, sondern alle Russen“, sagte der Kommandant der U-Boot-Einheit der Nordflotte, Anatoli Kowalenko, heute bei einer Trauerfeier im Widjajewo. Der abgeschiedene Ort im Norden Russlands war der Heimathafen der „Kursk“. Auch in Murmansk, St. Petersburg und vielen anderen Städten legten Matrosen und Hinterbliebene Blumen an Gräbern und Denkmälern nieder.

Die „Kursk“ – eines der modernsten Schiffe der russischen Kriegsflotte – war am 12. August 2000 bei einer Explosion während eines Manövers in der Barentssee schwer beschädigt worden. Versuche, das U-Boot K-141 zu bergen, waren damals vor allem auch an der ungeeigneten russischen Technik gescheitert. Die Führung weigerte sich aus „Gründen der Geheimhaltung“ lange, ausländische Hilfsangebote anzunehmen. Alle 118 Seeleute an Bord starben.

Viele Fragen blieben für die Angehörigen offen. Der Großteil des Abschlussberichts ist geheim; offiziell gilt ein defekter Torpedo als Ursache. Die Verantwortlichen der Katastrophe und die Hintergründe wurden nie benannt.