Impfung: Bundesstaat in Brasilien schließt Vertrag mit Russland

Der brasilianische Bundesstaat Parana hat ein Abkommen mit Russland geschlossen, um den weltweit ersten für die breite Verwendung zugelassenen Impfstoff gegen das Coronavirus selbst zu produzieren. Der Vertrag dazu wurde gestern Nachmittag (Ortszeit) unterschrieben, wie brasilianische Medien berichteten. Demnach können die Regierungen in Parana und Russland bei der Entwicklung der Impfstofftests und der Produktion einer Impfung zusammenarbeiten.

Auch über einen Technologietransfer solle verhandelt werden. In einem nächsten Schritt soll eine Arbeitsgruppe gebildet werden, damit Russland die Ergebnisse der Phase I und II der Studie teilt. Dem Präsidenten des federführenden Technologieinstitus Tecpar in Curitiba, Jorge Callado, zufolge ist eine entscheidende Phase-III-Studie in Parana möglich. Dabei wird die Wirksamkeit eines Impfstoffs an einer großen Gruppe von Menschen ermittelt.

Damit der russische Coronavirus-Impfstoff „Sputnik V“ angewendet werden kann, muss die Impfung – wie vorherige Tests in der Bevölkerung – den Vorschriften der brasilianischen Überwachungsbehörde für Gesundheit Anvisa folgen. Nachdem „Sputnik V“ vor dem Vorliegen der Ergebnisse großer klinischer Studien zugelassen worden war, hatte es international viel Kritik gegeben.