Macron will Präsenz im östlichen Mittelmeer verstärken

Angesichts des Streits um Erdgasfelder hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angekündigt, die französische Militärpräsenz im östlichen Mittelmeer vorübergehend zu verstärken. Macron drückte gestern in einem Telefongespräch mit dem griechischen Regierungschef Kyriakos Mitsotakis seine Besorgnis über die Spannungen dort aus, wie der Elysee-Palast mitteilte.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron
Reuters/Daniel Cole

Diese würden durch die einseitigen Entscheidungen der Türkei zur Erdölförderung verursacht und müssten beendet werden. Um die Lage in der Region besser einschätzen zu können und um Entschlossenheit zu demonstrieren, die Einhaltung des Völkerrechts zu gewährleisten, werde die Militärpräsenz in den kommenden Tagen temporär verstärkt, so das Präsidialamt. Das geschehe in Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern, darunter Griechenland.

Griechenland zu Verhandlungen bereit

Mitsotakis hatte zuvor signalisiert, dass er zu Verhandlungen mit der Türkei bereit ist. Diese könnten aber nicht unter dem Eindruck der jüngsten Drohungen Ankaras stattfinden. „Wir sind bereit, mit allen unseren Nachbarn zu reden“, hatte Mitsotakis im Staatsfernsehen erklärt. Zum dritten Tag in Folge setzte gestern das türkische Forschungsschiff „Oruc Reis“ seine Forschungen nach Erdgas im Mittelmeer südlich der griechischen Insel Megisti (Kastelorizo) fort. Türkische Kriegsschiffe beschützen es.

Die Suche der Türkei ist aus Sicht Athens illegal, weil die Region zur Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) des EU-Landes gehöre. Die EU hat die türkischen Aktionen verurteilt und Ankara aufgefordert, sie einzustellen. Auch aus Berlin kam Kritik. Nach türkischer Lesart haben Inseln wie Kreta oder Megisti zwar Hoheitsgewässer, aber keine Ausschließliche Wirtschaftszone.