Mosambiks Armee kämpft gegen Terrorattacke im Norden

Um die Hafenstadt Mocimboa de Praia in Nordmosambik liefern sich Armee und terroristische Gruppen nach Regierungsangaben heftige Kämpfe. „Die Angreifer gewinnen an Vertrauen und sind zunehmend besser bewaffnet“, erklärte der Afrika-Direktor der Denkfabrik Chatham House gestern.

Zuvor hatten die Streitkräfte des südostafrikanischen Landes betont: „In den vergangenen sieben Tagen hat das gemeinsame Kommando von Sicherheits- und Verteidigungskräften Offensiven gegen die versuchte Besetzung der Stadt Mocimba de Praia durch Terroristen durchgeführt.“ Mit den Angreifern, die die Bevölkerung als Schutzschilde nutzten, seien Kämpfe im Gange.

IS wohl hinter Angriffen

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat nach Ansicht der USA Verbindungen zu Extremisten im gasreichen Norden von Mosambik. In der Provinz Cabo Delgado kommt es seit Monaten zu brutalen Übergriffen, hinter denen islamistische Gruppen vermutet werden. Unabhängige Angaben zu den Kämpfen sind jedoch oft nur schwer zu bekommen.

Der an Südafrika grenzende Staat Mosambik ist bisher der südlichste Punkt, an dem Aktivitäten derartiger islamistischer Gruppen bekanntwurden. Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) sind wegen der Attacken in Nordmosambik rund 100.000 Menschen auf der Flucht. Demnach berichteten Geflüchtete von Ermordungen, Verstümmelungen, Folter sowie niedergebrannten Häusern und Ackerland. In Cabo Delgado wurden Gasvorkommen entdeckt, die erheblich zur wirtschaftlichen Entwicklung des armen Landes im Südosten Afrikas beitragen könnten.