Peru verschärft Maßnahmen

Anders als viele andere lateinamerikanische Länder verschärft Peru wegen der grassierenden Coronavirus-Pandemie seine Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Virus wieder. Präsident Martin Vizcarra gab gestern Abend (Ortszeit) die Wiederaufnahme der sonntäglichen Ausgangssperre und des Verbots von privaten Treffen bekannt.

„Diese Art von Aktivitäten verursacht den Anstieg der Ansteckungen in der Bevölkerung“, schrieb der Staatschef auf Twitter. Das bedeutet auch, dass die Streitkräfte des Andenstaates die Einhaltung der Vorschriften wieder kontrollieren werden. Der neue Premierminister Walter Martos, dem das Parlament am Dienstag das Vertrauen ausgesprochen hatte, kündigte drastische Strafen an.

Strenge Ausgangsbeschränkungen

So dürfen etwa Personen, die während der Ausgangssperre auf der Straße aufgegriffen werden, festgenommen und einen Tag festgehalten werden. Von dem sozialen und wirtschaftlichen Stillstand am Sonntag ausgenommen sind Apotheken, Drogerien und Restaurantlieferungen.

Peru hatte recht strenge Ausgangsbeschränkungen verhängt, unter anderem durften Männer und Frauen nicht gemeinsam aus dem Haus. Nachdem die Regierung erlaubt hatte, die Maßnahmen schrittweise zu lockern, stiegen die Coronavirus-Zahlen zuletzt stark an. Fast eine halbe Million Menschen hat sich nachweislich mit dem Virus infiziert, mehr als 20.000 sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 bisher gestorben. Peru ist nach Brasilien und Mexiko das in Lateinamerika am drittstärksten betroffene Land.