Tote bei Ausschreitungen in Elfenbeinküste

Bei gewaltsamen Protesten gegen die Kandidatur des Präsidenten der Elfenbeinküste, Alassane Ouattara, für eine dritte Amtszeit sind binnen zwei Tagen mindestens vier Menschen getötet worden. Mindestens drei Menschen seien bei Zusammenstößen zwischen Anhängern und Gegnern Ouattaras in der Stadt Daoukro im Zentrum des Landes am Mittwoch getötet worden, hieß es aus Sicherheitskreisen.

Ein weiterer Mensch wurde gestern bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften in Bonoua getötet, wie der Bürgermeister der Stadt, Jean-Paul Amethier, sagte. Ouattara hatte vergangene Woche angekündigt, bei der Wahl am 3. Oktober für eine dritte Amtszeit zu kandidieren. Seither gibt es in dem westafrikanischen Land heftige Proteste. In der ivorischen Verfassung sind maximal zwei Amtszeiten für Präsidenten vorgesehen.

In Bonoua hätten wütende Demonstranten eine Polizeistation geplündert, sagte der Augenzeuge Herve Niamkey. Der örtliche Polizeichef und mehrere weitere Beamte hätten Schutz im Hinterhof der Station gesucht. Heftige Proteste gab es auch in der Metropole Abidjan. Dort errichteten Demonstranten Barrikaden und verbrannten Autoreifen, wie AFP-Reporter beobachteten. Zu den Protesten hatten die Opposition und zivilgesellschaftliche Organisationen aufgerufen. Im Stadtteil Yopougon ging die Polizei mit Tränengas gegen die Protestierenden vor.

Anfang Juli hatte der plötzliche Tod von Ministerpräsident Amadou Gon Coulibaly durch einen Herzinfarkt die Elfenbeinküste erschüttert. Der enge Vertraute von Staatschef Ouattara sollte als Kandidat der Regierungspartei bei der Präsidentschaftswahl antreten. Seit seinem Tod wurde in dem westafrikanischen Land darüber spekuliert, ob der 78-jährige Ouattara eine dritte Amtszeit anstrebt.