Freilassung von Taliban-Kämpfern in Afghanistan gestartet

In Afghanistan hat die umstrittene Freilassung der verbliebenen Taliban-Kämpfer begonnen. Gestern seien 80 inhaftierte Taliban freigelassen worden, teilte der nationale Sicherheitsrat heute auf Twitter mit. Die Freilassung von 400 als besonders gefährlich eingestuften Taliban galt als wichtigste Forderung der militanten Gruppe vor Beginn der Friedensverhandlungen.

Der afghanische Präsident Ashraf Ghani hatte die umstrittene Anordnung zur Freilassung am Montag unterzeichnet. Ghani folgte damit einer Empfehlung der großen Ratsversammlung vom Sonntag.

Gefangenenaustausch als Bedingung

Unter den 400 Inhaftierten sind 156 zum Tode verurteilte Taliban, wie eine Liste des Nationalen Sicherheitsrats zeigt. Auch mutmaßliche Drahtzieher von Anschlägen sollen sich unter den Schwerverbrechern befinden.

Die USA hatten mit den Taliban am 29. Februar in Doha ein Abkommen unterzeichnet, das einen Abzug der internationalen Truppen vorsieht. Im Gegenzug versicherten die Taliban, dass von Afghanistan keine Terrorgefahr mehr ausgehe. Gleichzeitig soll der Deal den Weg für innerafghanische Friedensgespräche bereiten; dafür war ein Gefangenenaustausch als vertrauensbildende Maßnahme vereinbart worden.