Greenpeace: Österreich viertgrößter EU-Plastikmüllimporteur

Österreich ist laut der Umweltorganisation Greenpeace der viertgrößte Importeur von Plastikmüll in der EU. Die Umweltschützer und Umweltschützerinnen berufen sich dabei auf eine eigene Analyse auf Basis von Eurostat-Zahlen.

Nur Deutschland, die Niederlande und Belgien lägen vor Österreich. Jährlich werden 240.000 Tonnen Plastikmüll aus dem Ausland importiert, so Greenpeace.

Viele dieser Abfälle stammen laut Greenpeace aus Deutschland, Polen und Slowenien, aber auch aus Übersee, etwa Taiwan, Thailand und Mexiko. Der importierte Plastikmüll werde in Österreich großteils verbrannt oder teilweise für Recycling verwendet.

Kritik an Intransparenz und Plastikhandel

Greenpeace kritisierte „den intransparenten und klimaschädlichen Handel mit Plastikmüll, der die Umweltprobleme durch Plastik verlagert und hinter falschen Versprechen verschleiert“. Die Umweltschutzorganisation forderte das Aus von Einwegverpackungen und den Ausbau von Mehrwegsystemen.

„Mit dem Verschiffen von Plastikmüll und dem Versprechen von Recycling täuschen die Unternehmen vor, dass sie das Plastikproblem im Griff haben. Doch in Wahrheit wachsen die Müllberge noch immer rapiden. Politik und Unternehmen müssen unnötige Verpackungen deutlich reduzieren und Mehrwegverpackungen anbieten“, so Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace in Österreich.

„Unser Ziel muss sein, Verpackungen zu vermeiden oder wiederzuverwenden, damit sie so lange wie möglich im Kreislauf bleiben und nicht zu Müll werden. Die Politik muss sich an der Abfallvermeidung-Pyramide orientieren – das heißt primär Maßnahmen zur Vermeidung und Wiederverwendung unterstützen“, forderte Panhuber.