Pompeo traf Blümel und Unternehmen

US-Außenminister Mike Pompeo hat zum Auftakt seines offiziellen Besuchs in Österreich heute in Wien Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) und Unternehmensvertreter getroffen. Blümel berichtete gegenüber Medien im Anschluss von einem „guten Gespräch“. Alle seien sich einig gewesen, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit für beide Staaten sehr wichtig sei, sagte er.

Die USA seien der zweitwichtigste Exportmarkt für Österreich, so Blümel. Näher auf die Inhalte des Gesprächs wollte er nicht eingehen. Generell gebe es bei beiden Länder „ein sehr großes Interesse, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen“, so der Finanzminister.

Einige schwierige Fragen

Tatsächlich gibt es einige schwierige Fragen in den Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und Österreich. So haben die USA ein Verfahren gegen Österreichs Digitalsteuer eingeleitet. Sie halten die Maßnahme für diskriminierend gegen große US-Konzerne und drohen Österreich Strafzölle an, die ein Vielfaches der neuen Abgabe umfassen könnten. Auch beim 5G-Ausbau und dem Pipelineprojekt „Nord Stream“, an dem die österreichische OMV beteiligt ist, gibt es divergierende Meinungen.

Blümel empfing den US-Außenminister im barocken Winterpalais des Prinzen Eugen in der Himmelpfortgasse. An dem Treffen im Blauen Salon nahmen auch Vertreter österreichischer Unternehmen teil, darunter voestalpine-Vorstand Franz Kainersdorfer, Borealis-Chef Alfred Stern sowie Porsche-Aktionär Hans Michel Piech.

Dichtes Programm

Das Programm des US-Außenministers ist dicht: Gleich nach dem Treffen mit Blümel eilte Pompeo zur Einweihung einer „österreichisch-amerikanischen Freundschaftsstraßenbahn“ mit Wiens Bürgermeister, Michael Ludwig (SPÖ), um danach Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Hofburg zu besuchen. Vor dem Arbeitsmittagessen mit ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg im Schloss Belvedere nimmt Pompeo auch noch an einer Kranzniederlegung am Holocaust-Denkmal auf dem Judenplatz teil.

Am Nachmittag trifft Pompeo zunächst den Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, und danach den griechischen Außenminister Nikos Dendias. Zum Abschluss ist er zu einem Abendessen mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Ballhausplatz eingeladen.

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