Flüchtlingscamp in Griechenland unter Quarantäne

Nach der CoV-Infektion eines Geflüchteten aus dem Jemen und einer Mitarbeiterin des Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen (EASO) ist das Flüchtlingscamp von Vial auf der Insel Chios in Griechenland unter Quarantäne gestellt worden. Die Maßnahme habe bereits gestern begonnen und werde zunächst bis zum 25. August andauern, teilte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde EODY heute im griechischen Radio mit.

Erstmals seit Ausbruch der Pandemie war am Vortag ein Migrant in einem Camp auf den Inseln im Osten der griechischen Ägäis positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bei weiteren Untersuchungen wurde die Infektion der Mitarbeiterin der EASO festgestellt, die zuletzt ihren Urlaub auf einer Touristeninsel der Kykladen verbracht hatte.

3.900 Menschen betroffen

Im Camp von Vial auf Chios leben rund 3.900 Menschen. Sie dürfen das Lager nun nicht mehr verlassen. Nur eine geringe Zahl von Angestellten darf es betreten. Es werden umfangreiche gesundheitliche Kontrollen durchgeführt. Die Menschen würden mit Lebensmitteln und Wasser von den Behörden versorgt, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde weiter.

Hilfsorganisationen kritisieren seit Jahren die katastrophalen Zustände in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Ägäis-Inseln, die völlig überfüllt sind. Immer wieder wurde auch vor einem Coronavirus-Ausbruch gewarnt.