Beirut: Opferfamilien fordern internationale Untersuchung

Nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut fordern die Familien der Opfer eine internationale Untersuchung der Katastrophe. „Wir möchten, dass unsere Anführer aufhören, mit unseren Leben Schach zu spielen“, sagte Paul Nadschar, dessen dreijährige Tochter bei der Detonation getötet wurde, heute bei einer Pressekonferenz der Angehörigen in Beirut. „Wir wollen wissen, wer unsere Lieben getötet hat.“

Bei der Detonation in der vergangenen Woche waren nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens 178 Menschen getötet worden. Mehr als 6.000 wurden verletzt. Bis zu 300.000 Menschen sollen obdachlos geworden sein. Der Hafen wurde stark zerstört und hat nach UNO-Angaben nur noch eine Kapazität von 30 Prozent.

Die Explosion soll durch große Mengen der hochexplosiven Chemikalie Ammoniumnitrat verursacht worden sein. Nach libanesischen Regierungsangaben waren diese über Jahre ohne Sicherheitsvorkehrungen im Hafen gelagert worden. Die Ermittlungen zur Ursache der Katastrophe laufen noch. Der US-Spitzendiplomat David Hale hatte am Donnerstag die Beteiligung der US-Bundespolizei FBI angekündigt.