Filmfestival Locarno: Leoparden für Alessandrini und Martel

Ohne Glamour vermeldet das Locarno Filmfestival in diesem Jahr die Gewinnerinnen der Hauptpreise: Je eine Regisseurin aus der Schweiz und aus Argentinien werden an der Sonderausgabe des Filmfestivals „Locarno 2020 – For the Future of Films“ mit einem Leoparden für ihre Filmprojekte ausgezeichnet.

Die internationale Jury hat das politische Dokumentarfilmprojekt „Chocobar“ der argentinischen Filmemacherin Lucrecia Martel ausgezeichnet, wie das Locarno Filmfestival heute mitteilte. Im Film geht es um die Ermordung des Aktivisten Javier Choccobar im Jahr 2000 und in diesem Zusammenhang um Fragen der Kolonisierung und der indigenen Kultur.

Die Jury der nationalen Selektion hat sich für die Schweizer Regisseurin Mari Alessandrini entschieden. Sie zeichnete deren Projekt „Zahori“ aus. Auch diese Geschichte spielt in Argentinien; sie dreht sich um die Freundschaft zwischen einem Mädchen mit Tessiner Wurzeln und einem Mapuche-Indianer in der patagonischen Steppe.

Die Leoparden sind mit je 70.000 Franken (rund 65.000 Euro) dotiert. Sie werden im Rahmen des diesjährigen Projekts „The Films After Tomorrow verliehen“, dem Herzstück der besonderen Festivalausgabe. Mit diesem Projekt werden Produktionen von Kinofilmen unterstützt, die wegen der Coronavirus-Krise unterbrochen werden mussten.