Beschwerde über Nestle wegen toter Fische in Frankreich

Nachdem Tausende tote Fische in einem französischen Fluss gefunden worden sind, hat der Chef eines französischen Fischereiverbands nun eine Beschwerde gegen den Nahrungsmittelriesen Nestle eingebracht. Das berichteten mehrere französische Medien zuletzt. Die toten Fische wurden am Wochenende im Fluss Aisne in der Nähe von Challerange im Nordosten Frankreichs, nahe einer Nestle-Fabrik, entdeckt.

Die lokale Präfektur gab daraufhin am Dienstag einen niedrigen Sauerstoffgehalt im Wasser als Todesursache an. Anhand von Tests soll nun festgestellt werden, was die genaue Ursache für die Wasserverschmutzung ist. „Wir haben eine Beschwerde gegen Nestle Frankreich wegen der Verschmutzung und Verletzung des Artikels 432.2 im Umwelt-Gesetzbuch eingereicht“, so Michel Adam, Präsident des Fischereiverbands von Ardennes.

Der Schaden beläuft sich auf „einige tausend Euro“, so Adam. „Alles im Umkreis von sieben Kilometern und 30 Meter Tiefe ist tot.“ 14 Spezien seien ihm zufolge betroffen, darunter geschützte Arten wie Aale und Neunaugen. „Ich bin bereits seit 40 Jahren bei dem Verband, eine Verschmutzung dieser Art habe ich aber noch nie gesehen“, fügte er hinzu.

Die Nestle-Fabrik in Challerange, die Milchpulver herstellt, bestätigte in einem Statement, dass es am Sonntagabend einen „zufälligen und unfreiwilligen Überfluss an biologischem Klärschlamm“ in seiner Wasseraufbereitungsanlage gab, aber „ohne die Präsenz von Chemikalien“. Die Produktion wurde dem Fabriksleiter Tony do Rio zufolge noch am Sonntag kurz vor Mitternacht eingestellt, das berichtete Franceinfo am Mittwoch. Es handle sich um einen einmaligen Vorfall, der nicht länger als drei Stunden angedauert habe.