US-russische Abrüstungsgespräche in Wien fortgesetzt

Hochrangige Delegationen aus Russland und den USA haben heute in Wien ihre Gespräche über atomare Abrüstung fortgesetzt. Sowohl Russlands Vizeaußenminister Sergej Rjabkow als auch der US-Sonderbeauftragte Marshall Billingslea betonten vor dieser dritten Gesprächsrunde ihre Dialogbereitschaft. Die Verhandlungen im Palais Niederösterreich sollen bis morgen Abend dauern.

Vor Beginn der Gespräche, die sich mit dem 2021 auslaufenden New-Start-Abkommen zur Begrenzung strategischer Atomwaffen beschäftigen, waren die Delegationen vom Generalsekretär des Außenministeriums, Peter Launsky-Tieffenthal, begrüßt worden.

USA wollten China am Tisch

Während sich Russland an einer Verlängerung tendenziell interessiert gezeigt hatte, hatten die USA in der letzten Gesprächsrunde darauf beharrt, dass ein etwaiges Nachfolgeabkommen von New Start auch von der Atommacht China unterzeichnet werden soll.

Nun scheint diese Forderung einstweilen vom Tisch zu sein: Anders als im Juni fanden sich nun auf veröffentlichten Fotografien aus dem Palais Niederösterreich keine chinesischen Flaggen, mit denen die US-Delegation damals aktionistisch Chinas Fehlen moniert hatte.

Trump will mit Putin reden

US-Präsident Donald Trump strebt laut einem Bericht des US-Fernsehsenders NBC vom Wochenende zudem noch vor der US-Präsidentenwahl im November ein Gipfeltreffen mit seinem russischen Gegenüber Wladimir Putin an, bei dem im Idealfall eine Verlängerung des New-Start-Abkommens verkündet werden sollte.

Positiv über den Lauf der bisherigen Gespräche hatte sich gestern auch der russische Chefverhandler Rjabkow gezeigt. Gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti war vo einem „neuen Qualitätsniveau des Dialogs“ die Rede. „Dennoch bleiben Differenzen in wichtigen Fragen, unterschiedliche Meinungen und Inkonsistenzen“, so Rjabkow.