Hohe CoV-Ansteckungsgefahr in geschlossenen Räumen

Die Gefahr einer Coronavirus-Infektion ist in geschlossenen Räumen nach bisherigen Erkenntnissen im Vergleich zu Aufenthalten an der frischen Luft extrem erhöht. Konkrete Zahlen dazu gibt es bisher aber noch nicht. Das lasse sich auch nicht so genau beziffern, sagte eine Sprecherin des deutschen Robert-Koch-Instituts (RKI).

Chinesische Studie: 80 Prozent zu Hause

Der frühere Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosole in der Medizin, Gerhard Scheuch, verwies aber auf eine Studie aus China, laut der von 318 untersuchten Ausbrüchen mit drei oder mehr Infektionsfällen Anfang des Jahres nur ein einziger im Freien stattgefunden hatte. In fast 80 Prozent der Fälle steckte der Erkrankte andere Menschen zu Hause an, schreiben die Forscher. Ansteckungen gab es auch in Verkehrsmitteln und etwa beim Einkaufen.

Hintergrund ist, dass als wichtiger Übertragungsweg von SARS-CoV-2 Aerosole, Mischungen winziger Teilchen in der Luft, gelten. Daneben gibt es aber auch andere Möglichkeiten der Virenübertragung, etwa als Schmierinfektion.

Auch bei Aerosolen lassen sich schwer pauschale Aussagen treffen. So macht es beispielsweise einen Unterschied, ob der Raum über offene Fenster, eine eingebaute Lüftungsanlage oder gar nicht belüftet wird. Eine weitere Rolle kann spielen, ob ein paar Menschen still in einem Raum vor sich hinarbeiten oder mehrere – etwa in einer Bar – laut sprechen, grölen oder singen.