Cher will ehrenamtlich bei der Post arbeiten

US-Poplegende Cher hat sich im Streit über eine mögliche Behinderung der Briefwahl als ehrenamtliche Helferin bei der Post beworben. Sie habe bei zwei Postämtern in der Nähe ihres Wohnorts im kalifornischen Malibu angerufen, berichtete die Sängerin gestern via Twitter. „Ich habe gesagt: Hi, hier ist Cher und ich möchte gerne wissen, ob Sie Ehrenamtliche einstellen.“

Eine Postangestellte verwies Cher an einen Vorgesetzten weiter, der das überraschende Hilfsangebot aber ablehnte. Er wies die Künstlerin, die im Laufe ihrer langen Musikkarriere Millionen von Platten verkaufte, zudem darauf hin, dass sich jeder Bewerber und jede Bewerberin einer Hintergrundprüfung unterziehen müsse.

Cher bekräftigte in einem weiteren Tweet, dass ihr Angebot durchaus ernst gemeint sei. „Kann ich ehrenamtlich auf meinem Postamt arbeiten?“, fragte sie.

Ein Unternehmenssprecher sagte auf Anfrage, die US-Post stelle normalerweise keine Ehrenamtlichen ein. Chers Sprecher war nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Demokraten werfen Trump gezielte Schwächung vor

In den USA hatten sich zuletzt Berichte über Verzögerungen bei der Postzustellung gehäuft. Sogar die Post selbst warnte mit Blick auf die Präsidentschaftswahl am 3. November in Briefen an die Wahlbehörden, sie könne vor der Wahl keine pünktliche Zustellung garantieren.

Das Thema hatte in den USA zuletzt für erbitterten Streit gesorgt: Die oppositionellen Demokraten werfen Präsident Donald Trump und dem erst vor wenigen Monaten von Trump ernannten Postchef Louis DeJoy vor, inmitten der Pandemie gezielt die Post zu schwächen, um Briefwahlen bei der Präsidentschaftswahl zu torpedieren.

Nach schwerer Kritik hatte die Post am Dienstag aber umstrittene Sparmaßnahmen auf Eis gelegt. DeJoy versprach, die Briefwahlpost für die Präsidentschaftswahl werde „pünktlich“ ausgeliefert. Seit Langem geplante Umstrukturierungen würden auf die Zeit nach der Wahl verschoben.