Lockdown im Gazastreifen

Im dicht besiedelten Gazastreifen sind die ersten Coronavirus-Fälle außerhalb spezieller Quarantäneeinrichtungen nachgewiesen worden. Wie das Informationsbüro der Hamas-Regierung gestern mitteilte, wurden die vier Fälle – alle Mitglieder einer Familie – im Flüchtlingslager al-Mughasi registriert. Dort leben etwa 120.000 Menschen.

Das Informationsbüro verkündete einen kompletten Lockdown für den gesamten Gazastreifen. Die Maßnahme solle für 48 Stunden gelten. Bildungseinrichtungen, Moscheen und Märkte müssen geschlossen bleiben. In dem Küstenstreifen leben insgesamt zwei Millionen Menschen unter prekären Umständen. Eine starke Ausbreitung des Virus gilt als Horrorszenario. Entgegen vielen Befürchtungen verlief die Pandemie bisher glimpflich.

Im Gazastreifen gibt es etwa 20 Quarantäneeinrichtungen – alle außerhalb der dicht besiedelten Gebiete. Für jeden Einreisenden ist seit Bekanntwerden des Ausbruchs in den Palästinensergebieten am 5. März eine Quarantäne verpflichtend. Außer den vier nun bekanntgewordenen Fällen wurden alle 105 weiteren in diesen Einrichtungen registriert. 72 Infizierte gelten als wieder genesen.