ÖBAG kontert NEOS: Aufgabe „sehr gewissenhaft“ erfüllt

Der Aufsichtsratschef der Staatsholding ÖBAG, Helmut Kern, hat öffentlich auf den offenen Brief mit Kritik von NEOS-Wirtschaftssprecher Josef Schellhorn regiert. Das Gremium erfülle seine Aufgabe „sehr gewissenhaft“, wies er Kritik von sich. Die Arbeit der Aufseher erfolge „faktenbasiert, sachlich und konsequent“, so der ÖBAG-Aufsichtsratschef.

Die Einschätzungen Schellhorns bezeichnete er als „Polemik“, bestehend aus einer Vermischung von „Hörensagen, Pressemeldungen und der impliziten Vorverurteilung von Beschuldigten, deren Verfahren sich im Ermittlungsstadium befinden“. Und weiter: „Die Einmahnung von Verantwortung und die Erinnerung an unsere Pflichten als Aufsichtsräte nehmen wir gerne zur Kenntnis, auch wenn diese offensichtlich ohne ausreichende Kenntnis der Sachlage Ihrerseits erfolgt ist.“

Verweis auf „große Erfolge“

Kern verwies auf „große Erfolge“, die die ÖBAG in den vergangenen eineinhalb Jahren erzielt habe. „Unumstrittene Aufsichtsratsbesetzungen bei den Beteiligungsgesellschaften, die Bereinigung der Eigentümerproblematik bei der CASAG, die Verlängerung des OMV-Syndikats um zehn Jahre, große Fortschritte in der Corporate Governance oder auch die beteiligungsübergreifende Nachhaltigkeitsstrategie der ÖBAG seien hier nur beispielhaft genannt.“

Dass die Arbeit der ÖBAG in Österreich und auch auf dem internationalen Parkett wertgeschätzt werde und selbst kritische Stimmen nur wenig an den Leistungen der ÖBAG auszusetzen hätten, so Kern, sei ein großer Erfolg von Vorstand Thomas Schmid und des gesamten ÖBAG-Teams. „Dies lässt uns auch zuversichtlich in die Zukunft blicken.“

Kern will direktes Gespräch

Auf die Drogenvorwürfe gegen Schmid, die laut dessen Anwalt verjährt sind und den Beschuldigtenstatus des Vertrauten von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in der Causa Casinos wegen mutmaßlicher Bestechlichkeit, die Schellhorn thematisiert hatte, ging Kern in seiner Antwort nicht ein.

Kern kritisierte, dass sich Schellhorn nicht selbst gemeldet habe, wo er doch seine Nummer habe und man sich einmal „sehr gut“ persönlich bei einem Gespräch ausgetauscht habe. Kern bot in seinem Schreiben ein weiteres Treffen an. Das wäre ein wegen des großen, sensiblen Vermögens der ÖBAG ein schonenderer Weg, so der Aufsichtsratschef der Staatsholding.