Hunderte Menschen auf Quarantäneschiff vor Lampedusa

Während der Streit zwischen der Region Sizilien und der Regierung in Rom wegen der Schließung von Flüchtlingseinrichtungen weitergeht, sind heute 700 Geflüchtete, die sich auf der Mittelmeer-Insel Lampedusa befinden, an Bord eines Quarantäneschiffes gegangen. Das Schiff „Azzurra“, auf dem die Menschen eine zweiwöchige Quarantäne verbringen werden, liegt vor Lampedusa vor Anker.

Das Kreuzfahrtschiff „MS GNV Azzurra“.
APA/AFP/Dario Pignatelli

Vor Lampedusa befindet sich ein weiteres Quarantäneschiff, die „Aurelia“, mit 220 Geflüchteten an Bord. Mit den Quarantäneschiffen soll der Hotspot Lampedusas entlastet werden, in dem bis zuletzt 1.200 Personen untergebracht waren. Heute landete eine Gruppe von Tunesiern direkt im Hafen der Insel. Sie wurden von den Sicherheitskräften identifiziert und zum Hotspot geführt, wo sie Coronavirus-Tests unterzogen wurden.

Streit zwischen Sizilien und Regierung

In Italien eskaliert der Streit zwischen Sizilien und der Regierung in Rom über den Umgang mit der steigenden Zahl der Geflüchteten. Die Regierung legte vor dem Verwaltungsgericht (TAR) in Palermo Widerspruch gegen das Vorgehen des Regionalpräsidenten Nello Musumeci ein.

Anlass ist die Anordnung Musumecis, die Aufnahmezentren der Insel zu räumen, die Menschen an andere Orte zu schicken und keine Menschen aus Booten mehr aufzunehmen. Musumeci verlangt, dass alle Menschen von Lampedusa auf das italienische Festland gebracht werden. Rom bestreitet, dass solche Maßnahmen in seine Kompetenz fallen.