Altersschnitt Neuinfizierter in Italien sinkt auf 31

In den vergangenen zwei Wochen ist das Durchschnittsalter der Personen, die sich in Italien mit dem Coronavirus infiziert haben, auf 31 Jahre gesunken. Das teilte Italiens Gesundheitsinstitut (ISS) mit. Das sei auf die zunehmende Mobilität der jüngeren Bevölkerung beim Sommerurlaub zurückzuführen, hieß es in einem ISS-Bericht.

27,2 Prozent der positiv getesteten Italienerinnen und Italiener hätten sich im Ausland angesteckt. Die diagnostizierten Fälle seien weniger akut als zu Beginn der Epidemie in Italien Ende Februar, berichteten die ISS-Expertinnen und -Experten.

Neue Infektionen in Altersheimen

Inzwischen werden wieder Infektionen in Altersheimen gemeldet. 21 Patientinnen und Patienten eines Mailänder Seniorenheims wurden positiv auf das Coronavirus getestet, berichtete die Tageszeitung „Il Giorno“ heute. Die Infizierten seien symptomfrei. Das gesamte Personal wurde Kontrollen unterzogen. Lediglich ein Krankenpfleger habe sich angesteckt, hieß es.

Der Präsident der Region Sardinien, Christian Solinas, bestritt indes Medienberichte, laut denen sich viele Urlauber auf der Insel angesteckt hätten. Die Insel sei bis vor Kurzem CoV-frei gewesen, die Infektionen seien von den Touristen auf die Insel gebracht worden. Solinas bangt, dass der Alarm um die Infektionen auf der Insel dem Tourismus im September schaden könnte. Viele Aufenthalte seien bereits abgesagt worden.

In Italien ist die Zahl der Neuinfizierten in 24 Stunden wieder signifikant gestiegen, allerdings ist jene der Todesopfer gesunken. Von Mittwoch auf gestern wurden 1.411 Neuansteckungen gemeldet nach 1.367 am Tag davor. Fünf Menschen starben in 24 Stunden nach einer Infektion mit dem Virus, am Vortag waren es 13 gewesen. 35.463 Menschen sind seit Ausbruch der Epidemie in Italien am 20. Februar mit dem oder am Coronavirus gestorben.

Italien will durchsichtige Masken für Lehrer einführen

Unterdessen prüft die italienische Regierung die Möglichkeit, zu Beginn des Schuljahres am 14. September transparenten Mund-und-Nasen-Schutz für Lehrer einzuführen. Die durchsichtigen Masken sollen dem Personal in Kindergärten und Volksschulen geliefert werden, damit Kinder das Gesicht der Lehrer sehen und die Lippen lesen können.

Durchsichtige Masken werden bereits im Umgang mit tauben Personen verwendet, welche die Lippen lesen müssen. Agostino Miozzo, Koordinator des wissenschaftlichen Komitees CTS, das die Regierung in Sachen Coronavirus berät, betonte, dass die Lieferung von elf Millionen Masken für Lehrer und Schüler vor Beginn des Schuljahres geplant sei.

Seit dem 5. März sind die Schulen in Italien geschlossen. Der Countdown für einen Neustart am 14. September läuft. Laut Regierungsbeschluss soll die Anzahl der Kinder in den Klassen reduziert werden, es besteht Bedarf nach zusätzlichen Räumlichkeiten. Unterricht könnte daher unter anderem in Theatern, Kinos und Museen stattfinden. Auch in Hotels sollen Klassenzimmer eingerichtet werden, berichteten italienische Medien.