Britische Regierung warnt vor Verschärfungen im Winter

Die britische Regierung bereitet die Bevölkerung auf verschärfte Ausgangsbeschränkungen im Falle einer erneuten Coronavirus-Infektionswelle im Winter vor. „Eine zweite Welle ist in anderen Teilen der Welt klar erkennbar“, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock der Zeitung „Times“ (Samstag-Ausgabe). „Die Fälle nehmen wieder zu, und wir müssen sehr weitgehende lokale Sperren anwenden oder weitere nationale Maßnahmen ergreifen“, wurde der Minister zitiert. Die Regierung wolle das zwar nicht, könne es aber nicht ausschließen.

Einem gestern bekanntgewordenen Bericht des wissenschaftlichen Beratungsgremiums der britischen Regierung zufolge könnten im schlimmsten Fall 85.000 Menschen in ganz Großbritannien am Virus sterben. Derzeit liegt die Zahl bei mehr als 41.000 – die höchste Europas. Die Wissenschaftler betonten laut einem BBC-Bericht allerdings, dass es sich nicht um „Vorhersagen“, sondern „Szenarios“ mit „signifikanter Unsicherheit“ handelt.

Ab Mittwoch sollen örtliche Beschränkungen wegen Hotspots in Nordengland aufgehoben werden. Diese waren Ende Juli in Kraft getreten und hatten mehr als eine Million Menschen betroffen. Während in betroffenen Vororten und kleineren Städte die Regeln wieder denen von ganz England angepasst werden sollen, gelten die Beschränkungen für die Zentren der Großstädte Manchester und Leicester weiter.