Russland stört NATO-Übung im dänischen Luftraum

Ein russisches Kampfflugzeug hat während einer NATO-Übung einen US-Bomber bis in den dänischen Luftraum verfolgt und damit Protest des Militärbündnisses ausgelöst. Nach NATO-Angaben war es der erste Vorfall dieser Art seit Jahren, was auf ein neues Ausmaß provokativen Verhaltens Russlands hinweise.

Die dänische Verteidigungsministerin Trine Bramsen sagte heute, das Eindringen in den dänischen Luftraum sei völlig inakzeptabel. „Das bedeutet auch, dass wir diesen Vorfall so bald wie möglich mit den russischen Behörden besprechen werden, um Wiederholungen zu vermeiden.“

„Russland missachtet internationale Normen“

In einer Stellungnahme des Alliierten Luftkommandos der NATO von gestern hieß es: „Dieser Vorfall zeigt, dass Russland die internationalen Normen und den souveränen Luftraum einer alliierten Nation missachtet. Wir bleiben wachsam, vorbereitet und bereit, den NATO-Luftraum Tag und Nacht zu sichern.“

Der amerikanische B52-Bomber hatte am Freitag an der Übung „Allied Sky“ teilgenommen, bei der sechs dieser Flugzeuge an einem Tag alle 30 NATO-Mitgliedsländer überflogen. Über der Ostsee bekam das Air-Force-Flugzeug plötzlich Begleitung von einer russischen SU-27-Maschine, die dem US-Flugzeug bis über die dänische Insel Bornholm folgte. Als die Dänen ihre F-16-Jets in die Luft schickten, drehte die russische Maschine ab.