Zubau „Libelle“ am Dach des Leopoldmuseums im Wiener Museumsquartier
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„Gesamtkunstwerk“

„Libelle“ im MuseumsQuartier eröffnet

Das Wiener MuseumsQuartier (MQ) hat am Dienstag seine „Libelle“ bekommen. Die eigentlich im April geplante offizielle Eröffnung des Terrassenareals musste coronavirusbedingt abgesagt werden, und der im August avisierte Termin kam ebenfalls nicht zustande. Im dritten Anlauf erfolgte nun die Landung der „Libelle“.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zeigte sich über den Dächern des MuseumsQuartiers erfreut, dass das neue Terrassenareal auf dem Dach des Leopold Museums eröffnet werden kann. Der MQ-Koarchitekt Laurids Ortner schuf einen Glasbau samt freizugänglicher Dachterrasse, die einen herausragenden Blick auf die City bietet.

„Es ist die schönste Kulturterrasse Österreichs“, zeigte sich MQ-Direktor Christian Strasser vom neuen Standort überzeugt, der am Abend offiziell mit einem Festakt eröffnet wird: „Sie bietet in jedem Falle die schönste Aussicht auf die lebenswerteste Stadt.“

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Die neu eröffnete „Libelle“ am Dach des Leopoldmuseums im Museumsquartier
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Über den Dächern des Wiener MuseumsQuartiers steht nun das Terrassenareal „Libelle“
Eingang der „Libelle“ am Dach des Leopoldmuseums im Museumsquartier
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Bei der „Libelle“ handelt es sich um einen permanenten Aufbau auf dem Dach des Leopold Museums
Bürgermeister Michael Ludwig bei der Eröffnung der „Libelle“
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Wiens Bürgermeister Ludwig war bei der Eröffnung am Dienstag dabei
Bürgermeister Michael Ludwig und Christian Strasser (Direktor MQ) während der Eröffnung der „Libelle“ im Museumsquartier
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MQ-Direktor Strasser bezeichnete die „Libelle“ als „schönste Kulturterrasse Österreichs“
Zubau „Libelle“ am Dach des Leopoldmuseums im Wiener Museumsquartier
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Ursprünglich war die Realisierung der Terrasse samt „Libelle“ schon für den Herbst 2016 geplant
Terrasse der „Libelle“ am Dach des Leopoldmuseums im Museumsquartier
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Dann verschob sich das Vorhaben mehrmals – nicht zuletzt wegen Genehmigungsverfahren, Kompromissfindungen mit allen Beteiligten
Glasdach der Terrasse der „Libelle“ am Dach des Leopoldmuseums im Museumsquartier
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Zugänglich mit einem eigenen Aufzug, betrugen die Kosten für die „Libelle“ 7,5 Mio. Euro
Die neu eröffnete „Libelle“ am Dach des Leopoldmuseums im Museumsquartier
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Auf 1.350 Quadratmetern erstreckt sich das Areal, wovon alleine 970 Quadratmeter auf die eigentliche Terrasse entfallen
Brigitte Kowanz (Künstlerin), Eva Schlegel (Künstlerin) und Laurids Ortner (Architekt) während der Eröffnung der „Libelle“ im Museumsquartier
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Architekt Ortner ist vor allem für ihre Neugestaltung des Areals des heutigen MuseumsQuartiers bekannt
Die neu eröffnete „Libelle“ am Dach des Leopoldmuseums im Museumsquartier
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„Den Blick, den Sie hier haben, den werden Sie auf der ganzen Welt suchen müssen“, sagte Ortner
Außenbereich der „Libelle“ am Dach des Leopoldmuseums im Museumsquartier
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An der „Libelle“ haben die Künstlerinnen Brigitte Kowanz und Eva Schlegel mitgewirkt
Blick zu der „Libelle“ vom Maria-Theresienplatz
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Der moderne Zubau ist auch außerhalb des MuseumsQuartiers zu sehen

Gestaltet wurde der geschwungene, voll verglaste Baukörper 25 Meter über Straßenniveau von Ortner. „Der Bau sieht natürlich nicht aus wie eine Libelle, aber die Assoziation (…)“, beschrieb Ortner seine Konstruktionsidee: „Den Blick, den Sie hier haben, den werden Sie auf der ganzen Welt suchen müssen.“

Kowanz und Schlegel wirkten mit

Er sei jedenfalls glücklich mit der „Libelle“, unterstrich Ortner: „Es ist ein Gesamtkunstwerk, das in dieser Form sicher seinesgleichen sucht.“ So wirkten die Künstlerinnen Brigitte Kowanz und Eva Schlegel bei der vertikalen Erweiterung des MuseumsQuartiers. Kowanz schuf für die offene Terrasse drei Lichtringe, womit sie die dem Bau eingeschriebene Grundform aufnehme. „Es ist ein Dialog von dem sichtbaren und dem nicht sichtbaren Konstruktionsprinzip“, so Kowanz.

Zubau „Libelle“ am Dach des Leopoldmuseums im Wiener Museumsquartier
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Auf dem Dach des Leopold Museums steht nun die „Libelle“

Schlegel wiederum legte unter dem Titel „veiled“ auf die Glasfassade des Ortner-Baus als Lichtbrecher einen „abstrakten Faltenwurf“ aus 2,4 Millionen Punkten, der die flirrende Qualität des Gebäudes beibehalten und zugleich als Sichtschutz fungieren könne. Überdies ist der Bau nun mit kleinen Glaspyramiden gespickt, in denen sich die Sonne fangen soll.

„Das Ganze ist nicht grell, nicht bling-bling – das wäre nicht das MuseumsQuartier“, sagte Hausherr Strasser. Dabei sei für ihn der kostenlose Zugang zum Areal zentral, der noch nicht einmal Konsumationszwang beinhalte: „Üblicherweise ist die Nutzung einer Dachterrasse nur wenigen Privilegierten vorbehalten.“ Diesen Weg wollte man nicht gehen: „Die ‚Libelle‘ ist ein Leuchtturm in diesem Ozean der Kunst und Kultur.“ Geöffnet ist die MQ-Erweiterung immer von 1. April bis 31. Oktober, jeweils von 10.00 bis 22.00 Uhr.

Kosten betrugen 7,5 Millionen Euro

Dabei soll der Leuchtturm gleichsam auch ein Kommunikationspunkt des 21. Jahrhunderts werden, wie Leopold-Direktor Hans-Peter Wipplinger, auf dessen Dach sich die neue Anlage befindet, unterstrich: „Was für Wien um 1900 die Kaffeehäuser waren, das ist jetzt dieser Platz des Austausches.“

Architekt Laurids Ortner, Künstlerin Brigitte Kowanz und Künstlerin Eva Schlegel während der Eröffnung des Zubaus „Libelle“ am Dach des Leopoldmuseums im Wiener Museumsquartier
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Die Künstlerinnen Kowanz und Schlegel sowie der Architekt Ortner bei der Eröffnung der „Libelle“

Zugänglich mit einem eigenen Aufzug, betrugen die Kosten für die „Libelle“ 7,5 Mio. Euro, die zur Hälfte aus MQ-Eigenmitteln stammen und zur anderen Hälfte durch künftige Mieteinnahmen gedeckt werden sollen. Die Verschiebung der Eröffnung habe dabei keine zusätzlichen Kosten verursacht, wurde betont. Auf 1.350 Quadratmetern erstreckt sich das gesamte Areal nun, wovon alleine 970 Quadratmeter auf die eigentliche Terrasse entfallen.