Fed-Direktorin signalisiert Konjunkturspritzen

Nach ihrem jüngsten geldpolitischen Strategieschwenk wird die US-Notenbank Fed voraussichtlich noch dieses Jahr neue Konjunkturspritzen aufziehen. Die als eine der Architekten der neuen Strategie geltende Direktorin Lael Brainard signalisierte gestern, dass bereits in den „kommenden Monaten“ dafür Bedarf bestehen dürfte.

Fed-Direktorin Lael Brainard
APA/AFP/Eric Baradat

Da die wirtschaftliche Erholung wohl noch eine Zeitlang auf Gegenwind durch die Coronavirus-Pandemie treffen werde, müsse die Fed von Stabilisierung auf einen stärker konjunkturstimulierenden Kurs umschwenken. Als Kompass solle ihre dabei die neue Strategie dienen.

Die vorige Woche vorgestellte überarbeitete Fassung bietet mehr Spielraum beim Ansteuern des Inflationsziels. Demzufolge könnte die Fed die Teuerungsrate für einen längeren Zeitraum über dem angepeilten Idealwert halten, wenn diese zuvor geraume Zeit darunter geblieben ist. Zugleich soll stets das Ziel der Vollbeschäftigung an erster Stelle stehen.

Laut Brainard ist es wichtig, dass die Fed die erforderlichen konjunkturstimulierende Maßnahmen einleitet, um die Ziele mit der Zeit auch zu erreichen. Auch wenn die US-Wirtschaft durch den Coronavirus-Schock einen Aderlass von 13 Millionen Jobs gegenüber dem Vorkriseniveau zu verzeichnen habe, werde die Fed mit der neuen Strategie in eine bessere Lage versetzt, eine „vollständige und zügige Erholung“ zu unterstützen.