USA lehnen weltweite Impfstoffinitiative ab

Die US-Regierung lehnt eine Teilnahme an der internationalen Initiative Covax ab, die einen fairen weltweiten Zugang zu Covid-19-Impfstoffen garantieren soll.

Die USA ließen sich nicht durch multilaterale Projekte einschränken, die unter dem Einfluss „der korrupten Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Chinas“ stünden, hieß es gestern (Ortszeit) in einer Erklärung aus dem Weißen Haus. Covax wird federführend von den Impfallianzen Gavi und Cepi und von der WHO getragen.

Die USA waren im Juli aus der WHO ausgetreten. Präsident Donald Trump warf der in Genf ansässigen Organisation vor, zu spät über die Gefahr des Coronavirus informiert zu haben und unter der Kontrolle der Regierung in Peking zu stehen, obwohl China geringere Beiträge an die WHO zahle als die USA. Trump macht die WHO mitverantwortlich für die hohe Anzahl der Toten in Zusammenhang mit dem Virus.

Der Präsident werde keine Kosten scheuen, um sicherzustellen, dass jeder neue Impfstoff die Standards der US-Lebens- und -Arzneimittelbehörde FDA einhalte, gründlich getestet werde und Leben rette, teilte Regierungssprecher Judd Deere in der Erklärung mit.

Kooperation umfasst mehrere Impfstoffkandidaten

Mehrere Dutzend Länder zeigten bisher Interesse an einer Covax-Kooperation. Das Programm umfasst mehrere Impfstoffkandidaten. Sobald sich ein Präparat als effektiv und sicher herausgestellt hat, sollen bis Ende 2021 zwei Milliarden Impfdosen hergestellt werden.

Damit sollen in allen Ländern weltweit Pflegekräfte und durch Alter oder Vorerkrankung besonders gefährdete Menschen geschützt werden – etwa 20 Prozent der Gesamtbevölkerung in den teilnehmenden Ländern.

Die WHO hatte kürzlich vor nationalen Alleingängen beim Kampf gegen das Coronavirus gewarnt und an alle Länder appelliert, mehr Geld in die Covax-Initiative zu investieren. Die EU hatte kürzlich angekündigt, die Initiative mit Garantien in Höhe von 400 Millionen Euro zu unterstützen.

Keine Einigung auf US-CoV-Hilfsfonds in Sicht

Im Ringen um ein neues Coronavirus-Hilfspaket in den USA stecken die Verhandlungen weiter fest. Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, sieht nach einem Telefonat mit Finanzminister Steven Mnuchin „gravierende Meinungsverschiedenheiten“ zwischen den Demokraten und der republikanischen Regierung in Washington hinsichtlich neuer Staatshilfen.

„Leider hat dieser Anruf deutlich gemacht, dass Demokraten und das Weiße Haus weiterhin ernste Differenzen haben, wenn es darum geht, wie ernst die Situation der arbeitenden Familien in Amerika ist“, sagte Pelosi.

Insbesondere über die Ausgestaltung eines landesweiten Arbeitslosengeldes zur Abfederung der Jobmisere in der Coronavirus-Krise liegen die beiden Lager über Kreuz. Die Demokraten fordern eine Aufstockung des Hilfsfonds von einer auf 2,2 Billionen Dollar. Trump hatte sich bereiterklärt, das Volumen um 300 Milliarden zu erhöhen.