Zwei Kandidaten für irischen EU-Kommissar

Irland benennt die Europaabgeordnete Mairead McGuinness und den früheren Vize der Europäischen Investitionsbank, Andrew McDowell, als Kandidaten für seinen Posten in der EU-Kommission. Das verlautete heute aus Regierungskreisen in Dublin. Zuvor hatten der irische Sender RTE und die Zeitung „Irish Independent“ über die Personalie berichtet.

Der Schritt ist notwendig, weil der bisherige von Irland gestellte Handelskommissar Phil Hogan vergangene Woche zurückgetreten war. Allerdings dürfte Irland das wichtige Ressort des Handelskommissars verlieren.

McGuinness ist Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments und die irische Europaabgeordnete mit der längsten Mandatszeit. McDowell hat unlängst seine vierjährige Amtszeit als einer der acht Vizepräsidenten der Europäischen Investitionsbank (EIB) beendet.

Größere Rochade möglich

Seit Hogans Rücktritt hat Vizekommissionspräsident Valdis Dombrovskis das Amt des Handelskommissars vorübergehend inne. Mehrere EU-Diplomaten sagten in Brüssel, es gebe einen wachsenden Konsens, dass Irland nicht wieder den Handelskommissar stellen solle. Hogans Rücktritt könne eine größere Umbildung der von Präsidentin Ursula von der Leyen geführten EU-Kommission nach sich ziehen.

Als ein möglicher neuer Handelskommissar wurde der Belgier Didier Reynders genannt, der derzeit das Justizressort leitet. Denkbar sei auch, dass Dombrovskis endgültig das Themenfeld Handel übernimmt, wenn ihm andere Aufgaben abgenommen werden. Zu seinen Aufgaben gehören auch Fragen der Finanzregulierung, des Bankwesens, der Kapitalmärkte und der Euro-Zone.